Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ein Neusser kocht für Genießer auf Sylt
Wenn Alexandro Pape von Sylt nach Hause fährt, dann fährt der frühere Sternekoch und erfolgreiche Gastro-Unternehmer nach Neuss. Sein Elternhaus, in dem er am 3. Dezember 1973 geboren wurde, steht in Grimlinghausen. Die engen Kontakte ins Rheinland halten. Eine Spurensuche.
stand. „Alexandro steckt voller Ideen, ist perfektionistisch, vernetzt Menschen und hilft Kollegen“, gibt Carmen Stappen das Kompliment zurück. Seit sie gemeinsam 1997/98 im Essener Restaurant „Résidence“gearbeitet haben, blieben sie im freundschaftlichen Kontakt. „Mein Mann und ich haben zwei Lieblingsinseln“, verrät Carmen Stappen, „Mallorca und eben Sylt.“
Das Herz der gastronomischen Aktivitäten des Alexandro Pape schlägt im 900 Quadratmeter großen Markt in List, der nördlichsten Stadt Deutschlands. Seit Mai gehört auch wieder ein Restaurant dazu. Gemeinsam mit seinem Partner Sven Pietschmann betreibt er das „Synder“, das mit einer modernen indo-pazifischen Küche zum Sü(y) ndigen einlädt. Auch die „Kochinsel“, ein Kochstudio in dem ausschließlich hochwertige Produkte der friesischen Region verarbeitet werden, komplettiert seit Sommer Papes Gastro-Reich.
Wer Alexandro Pape begegnet, der spürt: Dieser Mann will gestalten, nicht verwalten. „Ich mag ein Wort nicht“, sagt er, „und das heißt: hätte. Entweder versuchen wir es oder wir lassen es.“Er ist entschieden. So war es auch 2016. Als Küchenchef schmückten ihn im „Fährhaus“zwei Michelinsterne, der dritte blieb ihm und seinem Team trotz jahrelanger Anstrengungen verwehrt. Er hatte es versucht, und er ließ es. Daraufhin kreierte er 2016/18 das Projekt „Brot & Bier“in Keitum. Noch heute kehrt er jährlich zu 26 Veranstaltungen als Koch ins „Fährhaus“zurück.
Im Haus Nummer 88 an der Erftstraße in Neuss sitzt einer, der sehr aufmerksam und wohlwollend den Weg seines ehemaligen Mitarbeiters (1993 bis 1996) verfolgt: Erich
Tiefenbacher. „Mich rief 1993 Slahedinne Sabbagh an und kündigte an, er wolle mir einen jungen Mann mit ungeheuer großem Potenzial und einigen Flausen im Kopf schicken.“So kam Alexandro Pape in den „Herzog von Burgund“, und Tiefenbacher lobt seinen Kollegen noch heute: „Alexandro Pape hat gehalten, was Slahedinne Sabbagh versprochen hatte.“Damals im „Herzog“, anschließend in der Essener „Résidence“und im „Hummerstübchen“in Lörick, und seit 1999 als Koch, Gastgeber und Unternehmer auf Sylt.