Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kaarster verjüngen die Kreis-CDU
Sven Ladeck und Richard Streck sind bei der Kommunalwahl für die CDU in den Kreistag gewählt worden. Beide haben klare Ziele.
KAARST Sven Ladeck ist 29 Jahre alt, Richard Streck 25. Gemeinsam sind sie die beiden jüngsten Kreistagsabgeordneten, die bei der Kommunalwahl für die CDU gewählt wurden. Beide gehören dem Stadtverband Kaarst an und übernehmen gleich wichtige Positionen bei der Kreis-CDU: Während Streck sportpolitischen Sprecher der Kreistagsfraktion ist, wurde Ladeck zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Kreis-CDU gewählt. Doch das, erklärt Ladeck im Gespräch mit unserer Redaktion, war nicht unbedingt sein Ziel, als er angetreten war, um Mitglied des Kreistages zu werden. „Ich bin nicht angetreten, um direkt stellvertretender Fraktionsvorsitzender zu werden. Das hat sich so ergeben“, sagt er. Ladeck verfügt für sein Alter über viel Erfahrung in der Lokalpolitik: Vier Jahre lang war er Vorsitzender der Jungen Union in Kaarst, ehe er in der letzten Legislaturperiode stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Stadtrat an der Seite von Lars Christoph war. Zudem ist er Vorsitzender der Jungen Union im Bezirk Niederrhein. Auch Streck kann bereits auf eine hübsche politische Vita zurückblicken, ist seit fünf Jahren Kreisvorsitzender der Jungen Union und hat sich in dieser Zeit viel von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und dem CDU-Kreisfraktionsvorsitzenden Dieter Welsink abschauen können.
Über seine Wahl zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden hat sich Ladeck gefreut. „Ich finde es gut, dass der Jugend direkt so eine Position zugestanden wird“, sagt er. Zusätzlich zu seiner Aufgabe als stellvertretender Fraktionsvorsitzender hat Ladeck den Vorsitz des Sozial- und Wohnungsausschusses übernommen und wird künftig Mitglied im Aufsichtsrat der Kreiswerke sein, die unter anderem den Kaarster See in ihrer Trägerschaft haben. Genau dafür will er sich im Kreistag auch einsetzen und hat konkrete Ziele vor Augen. „Ein Wunsch von mir wäre, im Sommer ein großes Konzert für Jugendliche am Kaarster See auszurichten“, sagt er: „Natürlich nur, wenn Corona es zulässt.“Dies könne in Kooperation mit der
Stadt Kaarst und dem Jugendamt ausgerichtet werden. Gleichzeitig kann sich Ladeck eine ähnliche Veranstaltung für die ältere Generation vorstellen. „Wir müssen die Attraktivität unserer Naherholungsgebiete erhalten“, sagt er. Daneben ist die Schaffung von neuem, günstigen Wohnraum im Kreis eine weitere große Aufgabe in den kommenden Jahren. Ladeck glaubt, dass eine Verbesserung nur über eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen erreicht werden kann. „Meiner Meinung könnte es auch über eine Gesellschaft gehen, die Wohnungen schafft. Das muss aber ganz eng mit den Kommunen abgesprochen werden“, sagt er. Mit einer möglichen Wohnungsbaugesellschaft könnte der Kreis ein gutes Angebot schaffen, glaubt Ladeck.
Richard Strecks Aufgaben liegen im sportlichen Bereich, vor allem will er dafür sorgen, dass das Sportforum in Büttgen erhalten bleibt. „An dem Sportforum ist der Kreis beteiligt. Es ist wichtig, dass wir diese Sportstätte zur Verfügung stellen“, sagt Streck. Neben dem Sportforum sieht er zwei weitere Leuchtturmprojekte im Kreis: Das Fechtzentrum in Dormagen und der Wildwasserpark am Straberger See. Doch was unterscheidet die jungen Nachwuchspolitiker von den „alten Hasen“? „Wir zeigen, wie Digitalisierung funktioniert, gerade während Corona“, sagt Streck. Dieses Thema dürfe nicht nur halbherzig angegangen werden. Und Ladeck glaubt, dass seine Generation mutiger in Entscheidungen ist. „Wir machen auch einfach mal“, sagt er.