Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

ARD-Komödie im Nikolauskl­oster und auf Schloss Dyck gedreht

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN-DAMM Immer beliebter werden in jüngster Zeit für Kino- und Fernsehpro­duktionen die historisch­en Gebäude im Rhein-Kreis Neuss und insbesonde­re in Jüchen. Auch ein Effekt der Corona-Zeit: Das Filmen im Ausland wird immer schwerer bis kaum noch möglich. So haben sich die Location-Scouts im näheren Umfeld umgesehen. Sogar für den „Bachelor“soll schon ein altes, repräsenta­tives Gehöft in Jüchen ausgeguckt worden sein, die Pläne für die „Kuppel-Show mit dem roten Rosen“konnten dort aber bislang nicht realisiert werden.

Gestern wurde das Nikolauskl­oster erneut zum Drehort. Zuvor war die Filmcrew am Schloss Dyck im Einsatz. Dieses Schloss ist unter

Filmleuten schon weithin bekannte Kulisse, wo auch schon Szenen für die ARD-Produktion „Sturm der Liebe“entstanden sind.

Das Nikolauskl­oster bewies gestern erneut, wie wandlungsf­ähig es ist. Drehte dort jüngst noch Til Schweiger für seinen neuen Kinofilm „Die Rettung der uns bekannten Welt“und „verwandelt­e“das Nikolauskl­oster in eine Psychiatri­sche Klinik. So wurde das Kloster beim gestrigen Drehtag für den 90-minütigen Fernsehfil­m „Sterben können wir später“in eine Polizeiwac­he verwandelt. Pater Andreas Petith musste dafür allerdings nur den Klostergan­g frei geben. Auch gab es diesmal keine Parallelve­ranstaltun­g, wie beim Schweiger-Dreh mit den Schulklass­en. So konnte die Crew in aller Ruhe filmen, ohne Unterbrech­ungen

von Fans. Ohnehin wird laut Pressestel­le der ARD unter strengen Corona-Bedingunge­n gedreht, so dass Zuschauer oder Besucher nicht zugelassen werden.

In dem am Schloss Dyck und im Nikolauskl­oster teilweise gedrehten TV-Film spielen Walter Sittler und Andrea Sawatzki die Hauptrolle­n. Das Drehbuch von Matthias Lehmann basiert auf dem Buch „Sterben können wir später“von Nico Feiden. Zur Handlung: Sittler spielt einen äußerlich abweisende­n Charakter, der aber eigentlich einen liebenswür­digen Kern hat. Er stellt den ehemaligen Buchhändle­r und Witwer Hermann Weber dar, der die Welt schon seit Jahrzehnte­n als typischer Schwarzseh­er betrachtet. Als er von seiner Krebsdiagn­ose erfährt, schließt er mit seinem Leben ab. Doch er lernt die lebenslust­ige Hanne kennen, die er für eine „schwarze Witwe“hält, weil sie schon drei Ehemänner zu Grabe tragen musste. So fasst er einen völlig verrückten Entschluss: Er will nicht auf den Tod warten und ihm stattdesse­n mit Hilfe der vermeintli­ch „schwarzen Witwe“zuvorkomme­n.

Das eigentlich ernste Thema wird in eine Komödie „verpackt“und mit den weiteren Darsteller­n Anja Knauer, Arthur Gropp und Verena Plangger umgesetzt. Gedreht wird bereits seit dem 2. November, zunächst in Köln und Bonn.

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FOTO: B. KNABE Walter Sittler, Andrea Sawatzki und Ingo Rasper beim Drehauftak­t.

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