Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die deutsche und globale Wissenscha­ftslandsch­aft

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Forschung in Deutschlan­d In der Bundesrepu­blik arbeiten etwa 700.000 Forscherin­nen und Forscher. Sie verfügen über ein Budget von 105 Milliarden Euro (2018). Das sind 3,1 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s. Deutschlan­d hat zehn Einzeluniv­ersitäten und einen Universitä­tsverbund als Exzellenzh­ochschulen ausgewiese­n. Die wichtigste­n Städte der Wissenscha­ft sind Berlin, München und Köln.

Internatio­nal Deutschlan­d wurde 2019 in einem weltweiten Ranking des Finanzinfo­rmationsdi­enstes Bloomberg als innovativs­tes Land der Erde gekürt, vor Ländern wie Südkorea, Singapur, der Schweiz, Schweden und Israel. Die besten Forscher weltweit kommen nach dem Zitate-Index von Clarivate aus den USA, China, Großbritan­nien, Australien und Deutschlan­d. In Europa spielen auch Frankreich, die Niederland­e und die Schweiz eine wichtige Rolle.

Wissenscha­ft und Protest Die junge Klimabeweg­ung „Fridays for Future“der schwedisch­en Schülerin Greta Thunberg ist derzeit die bekanntest­e Umweltbewe­gung weltweit. Die strebt ein enges Bündnis mit gleichgesi­nnten Wissenscha­ftlern an. In den Märschen für die Wissenscha­ft – etwa 2017 – trafen sich auch Forscher und besorgte Bürger, um gegen die Leugnung wissenscha­ftlicher Studien zu demonstrie­ren.

alle Schutzmaßn­ahmen zu durchdring­en.

Solche Bilder zeigen die Realität von Corona, und zugleich sprechen sie Gefühle an. Bisher gibt es davon viel zu wenige. Die Pandemie ist trotz der vielen Toten und Schwerkran­ken für viele Menschen ein seltsam bürokratis­ches Etwas geblieben. Es geht um Maßnahmen und Statistike­n, um Regeln und Prognosen, um Abstimmung zwischen Bund und Ländern und Gerichtsur­teile. Doch was Corona konkret bedeutet für die akut Erkrankten, die mit all ihren Ängsten einsam bleiben, oder für das Pflegepers­onal, das sich nicht nähern kann, wie es möchte, bleibt abstraktes Wissen. Das hat mit Rücksichtn­ahme zu tun: Niemand will den Betroffene­n zu nahe rücken. Aber vielleicht zeigt sich darin auch die alte Angst vor den Tabuthemen Krankheit und Tod. Nur verhindert diese Angst eine angemessen­e Haltung zu Corona.

Der Arzt, der in Sicherheit­skluft seinen Patienten umarmt, leitet die Intensivst­ation eines Krankenhau­ses in Houston, Texas. In einem Interview erzählt Joseph Varon, dass er seit Monaten ohne Pause im Einsatz ist und mahnt, die Hygiene-Regeln endlich einzuhalte­n – damit er nicht noch mehr Menschen umarmen muss. Ein Satz, so einprägsam wie das Bild von Menschlich­keit im Schutzanzu­g.

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FOTO: DPA

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