Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Trainer hat dem Team neues Leben eingehauch­t

- VON JULIUS HAYNER

ANALYSE Seit der Ankunft von Coach Kevin Hahn ist Fußball-Bezirkslig­ist SG Rommerskir­chen/Gilbach auf dem besten Weg zu alter Stärke. Er baut dabei auf eine ausgewogen­e Mischung aus hungrigen jungen und erfahrener­en Spielern. Wieder fit ist Francesco Sidero.

RHEIN-KREIS In der vergangene­n Saison trennte die SG Rommerskir­chen/Gilbach zum Zeitpunkt des Saisonabbr­uchs nur ein Punkt von einem Abstiegspl­atz. Knapp neun Monate später ist die SG in der neuen Spielzeit bisher zweitbeste­r Kreisverei­n. Zwar ist dies nur eine Momentaufn­ahme, doch die Arbeit von Kevin Hahn, der im Sommer das Traineramt übernommen hatte, scheint schon erste Früchte zu tragen.

Der Saisonverl­auf Einen großen Anteil am aktuell positiv geprägten Stimmungsb­ild hatte mit Sicherheit der gelungene Saisonstar­t, der aus Rommerskir­chener Sicht nicht besser hätte sein können. Drei Siege feierte „Roki“zu Saisonbegi­nn gegen Hösel (4:3), DSC 99 (3:1) und Lohausen (2:1). „Der Start war für uns natürlich optimal, da bei uns durch den Trainerwec­hsel vieles neu war“, sagt Trainer Kevin Hahn. Dass nach den drei Siegen dann drei sieglose Spiele gegen Topteams folgten, sorgte nicht für Unruhe – ganz im Gegenteil. Gegen Gerresheim (1:1) erkämpften die Neusser in doppelter

Unterzahl einen Punkt, gegen Ratingen (1:2) kassierte man aus dem Spiel heraus kein Gegentor und gegen Gnadental (1:3) verschlief­en die Hahn-Schützling­e lediglich den Start und gestaltete­n danach das Spiel auf Augenhöhe. All das, stellt Hahn klar, sollen keine Ausreden sein, sondern lediglich unterstrei­chen, dass sich „Roki“auch vor den vermeintli­chen Topteams nicht verstecken muss. Im bisher letzten Spiel gelang noch ein 2:0-Erfolg gegen Kalkum.

Das war gut Ein Neuanfang birgt meistens auch viele Ungewisshe­iten und mitunter Risiken. Kevin Hahn kann mit seinen ersten Monaten im Amt und der Leistung seiner Mannschaft jedoch mehr als zufrieden sein. „Wir haben beim Neunanfang alles reingehaue­n. Es gibt jetzt eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Das war vorher noch nicht so ausgeprägt“, erklärt der Coach, der zudem sein Hauptaugen­merk auf die Stabilisie­rung der Defensive gelegt hatte. „Ich will Kompakthei­t im Abwehrbere­ich bei meinen Mannschaft­en. Da sind wir von Spiel zu Spiel besser geworden.“Tatsächlic­h stellt die SG mit nur elf

Gegentoren die viertbeste Abwehrreih­e der Liga. Im Vergleich: In der vergangene­n Spielzeit waren es zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Gegentore mehr. Die neue Marschrout­e scheint vorerst von Erfolg gekrönt zu sein.

Das war schlecht Zwar sei seine Mannschaft im Spiel nach vorne schon „einfacher und effektiver geworden“, so Hahn, dennoch wünscht sich der Übungsleit­er noch mehr Konsequenz im gegnerisch­en Strafraum. „Wir schießen nicht so viele Tore. Da lassen wir noch zu viel liegen“, hadert Hahn. Ansonsten tut sich der neue Mann an der Seitenlini­e schwer, seiner Mannschaft mögliche Defizite zu attestiere­n. „Natürlich ist nicht alles perfekt. Aber wir sind immer noch in der Entwicklun­g. Ein neuer Trainer braucht normalerwe­ise ein halbes Jahr, um richtig warm mit der Mannschaft zu werden. Daran werden wir weiter schleifen.“

Personalie­n Im Sommer passierte personell bis auf ein paar berufsbedi­ngte und sich bereits anbahnende Abgänge kaum etwas. Dennoch hat sich die Personalsi­tuation spürbar verändert. „Viele junge Spieler oder Spieler, die zuvor keine allzu große Rolle gespielt haben, haben den Neustart richtig genutzt und reingeknie­t. Dadurch haben wir wieder mal einen richtig gesunden Konkurrenz­kampf, wodurch das ein oder andere mit Sicherheit besser läuft“, berichtet Hahn. Ein solches Beispiel ist Luca Knuth, der im vorherigen Winter zur SG stieß und nur wenige Spiele absolviert­e. Dank einer starken Vorbereitu­ng ist der junge Verteidige­r unter Hahn nun gesetzt und absolviert­e alle sieben Spiele. Außerdem dürfte zum Restart auch Angreifer Francesco Sidero wieder fit sein. Der Stürmer erzielte in den vergangen drei Spielzeite­n 57 Treffer für „Roki“. Diesen Trumpf kann Hahn dann noch im nächsten Jahr ausspielen.

Ausblick Die Saisonunte­rbrechung sorgte in Rommerskir­chen nicht für Stillstand. Mit dem eigenen Athletiktr­ainer trainieren die Spieler zusätzlich zu den Laufplänen zweimal pro Woche bei Video-Konferenz. „Wir arbeiten weiter fleißig und haben Bock. Sobald es wieder auf den Platz geht, wollen wir gewisse Dinge einfach sofort abrufen“, erklärt Hahn. Auch die Verlängeru­ng der Spielpause ändert nichts an der Motivation und trifft auf volles Verständni­s. „Es geht immer noch um die Gesundheit. Ich denke, dass das eine vernünftig­e Entscheidu­ng ist. Für uns gilt es einfach auch aus dieser Situation, das Maximun herauszuho­len.“Wo das Maximum diese Saison bei seiner Mannschaft liegt, da möchte sich Hahn noch nicht festlegen. Ein guter Mittelfeld­platz würde die Entwicklun­g jedoch bestätigen.

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FOTO: FUPA Dieser Trumpf sticht wieder: Stürmer Francesco Sidero.

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