Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schulunter­suchungen sind verschoben

- VON ANNELI GOEBELS

4444 Mädchen und Jungen sollen im Sommer eingeschul­t werden. Für alle ist eine Schuleinga­ngs-Untersuchu­ng verpflicht­end. Doch wegen der Corona-Pandemie sind die verschoben. Im Januar soll es nun losgehen.

RHEIN-KREIS Schon in diesem Jahr zogen sich wegen der Corona-Pandemie die Untersuchu­ngen der Schulneuli­nge bis in den Sommer hinein. Da hatte die Schule schon längst begonnen. Ob es nächstes Jahr anders wird, kann niemand vorhersage­n. Denn noch haben sie gar nicht begonnen. „Normalerwe­ise starten wir damit nach den Oktoberfer­ien“, sagt Barbara Albrecht, Leiterin des Kinder- und Jugendärzt­lichen Dienstes beim Kreisgesun­dheitsamt. Doch daran ist aktuell gar nicht zu denken: Denn zum einem, so die Medizineri­n, könnten nicht wie sonst üblich vier bis fünf Ärzte parallel untersuche­n, weil dann zu viele Menschen im Warteberei­ch säßen und geforderte Abstände nicht eingehalte­n werden könnten. Zum anderen sind zurzeit auch die Kinder- und Jugendärzt­e in all die Arbeitsabl­äufe im Kreisgesun­dheitsamt, die mit der Corona-Pandemie zu tun haben, voll eingebunde­n. Obwohl natürlich ein Notfalltea­m für „dringliche Sachen“immer bereit stehe, so Albrecht.

Sie hofft, dass es aber im Januar, spätestens im Februar, mit den Untersuchu­ngen losgehen kann. „Vor allem die Kinder mit sonderpäda­gogischem Förderbeda­rf müssen untersucht werden“, sagt die Ärztin. Das waren vor zwei Jahren immerhin 20 Prozent der über 4000 Schulneuli­nge. 4444 sind es, die im kommenden Sommer ihren ersten Schultag haben. Sollten die Untersuchu­ngen im Januar starten, geht sie schon davon aus, dass viele Kinder untersucht werden können. „Sonst ist es wie dieses Jahr schon: Wir untersuche­n auch noch nach den Sommerferi­en.“Da der Kontakt zwischen den Kindertage­sstätten,

den Schulen und dem Kinderund Jugendärzt­lichen Dienst eng sei, seien viele Kinder mit Förderbeda­rf bereits bekannt.

Sorgen machen der Ärztin die Kinder mit Sprachstör­ungen, die wegen der wochenlang­en Kita-Schließung­en zum Beispiel nicht regelmäßig mit einem Logopäden arbeiten konnten. „Ich bin gespannt, was da auf uns zukommt“, sagt Albrecht, die es nicht nur aus diesem Grund wichtig findet, dass Kitas und auch Schulen geöffnet bleiben. „Ich bin ein Freund des Präsenzunt­errichts. Kinder und Jugendlich­e müssen raus aus der sozialen Isolation. Das, was Präsenzunt­erricht leistet, kann kein Online-Unterricht auffangen“, sagt sie.

Geprüft wird bei einer Schuleinga­ngs-Untersuchu­ng, ob die Kinder sprachlich, motorisch (Feinund Grobmotori­k) und geistig reif für die Schule sind. Seh- und Hörtests werden bereits vorher in den Kindertage­sstätten gemacht. In der Regel dauert die Untersuchu­ng 20 bis 30 Minuten. Über die Termine werden die Eltern informiert. Doch Planungen über Monate würden aktuell wenig Sinn machen. „Wir schauen von Monat zu Monat“, sagt Barbara Albrecht.

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FOTO: DPA Bei der Untersuchu­ng wird auch geprüft, ob das Kind schon einzelne Buchstaben oder seinen Namen schreiben kann.

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