Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Katholische Kirche plant Bodenlabyrinth vor Sankt Martinus
KAARST (keld) Ideen zur Umgestaltung des Vorplatzes der katholischen Kirche Sankt Martinus an der Rathausstraße, der aktuell als Parkplatz genutzt wird, gibt es schon sehr lange – jetzt sollen sie im Rahmen des Integrierten Entwicklungsund Handlungskonzepts Wirklichkeit werden. Das Land NRW stellt Fördermittel von 623.000 Euro für dieses Gemeinschaftsprojekt von Kirchengemeinde und Stadt bereit.
Aber wie kann bei der Neugestaltung des Platzes ein pastoraler Bezug hergestellt und baulich verwirklicht werden? Die Umgestaltung rückt das Kirchengebäude besonders in den Blick – mit welchen Mitteln lässt sich dieser Blick nicht „nur“auf Sankt Martinus lenken? Diesen Gedanken griffen Mitglieder des Kirchenvorstands und des Pfarrgemeinderats auf und sammelten Vorschläge. Es kristallisierte sich die Idee eines Bodenlabyrinths heraus. Als Vorbild dient das weltbekannte Labyrinth der Kathedrale im französischen Chartres. Bei diesem aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kunstwerk bilden schwarze und graue Steine konzentrische Kreise, die zu einem Ziel führen.
Ein solches Labyrinth ist für vielfältige Glaubensunterweisungen geradezu prädestiniert: als Symbol für die Sinnsuche auf dem Glaubensund
Lebensweg, bei der Vorbereitung auf die Erstkommunion, Firmung und Eheschließung.
Für den Leitenden Pfarrer Ulrich Eßer wäre das Labyrinth etwas ganz Besonderes und ein echter Hingucker. Noch aber ist alles eine Vision. Stadtplaner und Architekten müssten einen entsprechenden Entwurf auf Realisierbarkeit prüfen, zudem spielen technische Überlegungen eine Rolle. Jeder einzelne Stein erfordere eine passgenaue Schneidetechnik, so Eßer. Das würde die Kosten grundsätzlich in die Höhe treiben. Erfreulich sei, dass die Finanzierung fast gesichert ist – ein Großspender hat einen fünfstelligen Betrag bereits zugesichert und andere Interessenten signalisierten ebenfalls finanzielle Unterstützung. Scheitern könnten die Pläne trotzdem, wenn die Kosten einfach zu hoch werden, sagt Eßer.