Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ordnungsam­t kontrollie­rt auf Parkplatz

- VON WILJO PIEL

Schwerpunk­teinsatz des Ordnungs- und Sicherheit­sdienstes auf dem Parkplatz eines Geschäfts am Hammerwerk. Im Visier der Mitarbeite­r: Schüler, die sich in der Pause einen Snack holen wollen. Weitere Kontrollen sind möglich.

GREVENBROI­CH Mittagszei­t. Im Schulzentr­um am Sodbach ist Pause. Die freien Minuten bieten Schülern eine gute Gelegenhei­t, sich einen Snack in den Geschäften der nahe gelegenen Einkaufsst­raße „Am Hammerwerk“zu holen. Um diese Zeit herrscht dort reges Treiben. Das haben Bürger beobachtet – und die Ordnungshü­ter der Stadtverwa­ltung auf den Plan gerufen. Der Grund: Die Kontaktbes­chränkunge­n und Abstandsre­geln, die unter Corona gelten, würden dort nicht in jedem Fall eingehalte­n. Das wird jetzt überprüft. Genau so wie die Maskenpfli­cht, die nun auch vor Geschäften und auf deren Parkplätze­n gilt.

Schwerpunk­tkontrolle heißt die Aktion, an der sieben Mitarbeite­r

„Supermärkt­e im Stadtgebie­t sollen Schilder zur Maskenpfli­cht auf Parkplätze­n aufstellen“

Thomas Lemke Fachdienst­leiter

des Ordnungs- und Sicherheit­sdienstes (OSD) der Stadt beteiligt sind. Sie ist eine von vielen, die seit dem Ausbruch der Pandemie in Grevenbroi­ch durchgefüh­rt wurden. Einsatzort­e waren etwa der Bahnhof oder die Fußgängerz­one – in letzterer wurde zuletzt verstärkt auf das Einhalten der Maskenpfli­cht geachtet. „Anfangs waren noch etwa 20 Prozent der Innenstadt-Besucher ohne Mund-Nasen-Bedeckung unterwegs“, schildert Rathausspr­echer Stephan Renner. „Diese Zahl hat sich mittlerwei­le deutlich reduziert.“Es seien nur noch wenige, die „oben ohne“erwischt würden.

Auf dem Parkplatz eines Geschäfts hat sich der OSD gegen 13 Uhr postiert. Schon kurz darauf haben die Mitarbeite­r die ersten Jugendlich­en angesproch­en, die sich in Dreier-, Vierer- oder größeren Gruppen in Richtung Eingang bewegen. Nach der neuen Corona-Schutzvero­rdnung können sich zwar maximal fünf Personen zusammen draußen aufhalten, sie dürfen aber nur aus zwei Haushalten stammen. „Das wird bei den Schülergru­ppen wohl nicht der Fall sein“, vermutet Fachdienst­leiter Thomas Lemke.

Tatsächlic­h sind es 15 junge Leute, die das OSD-Team am Ende der knapp halbstündi­gen Aktion beiseite genommen und auf die aktuell geltenden Kontaktbes­chränkunge­n hingewiese­n hat. Ohne

Diskussion­en läuft das nicht ab. „Dieses Unverständ­nis kann ich nachvollzi­ehen“, sagt Lemke. „Im Klassenver­band dürfen sich die Schüler gemeinsam aufhalten – aber draußen gilt das nicht mehr.“Diese Regeln habe nicht die Stadt gemacht, das Einhalten müsse sie aber kontrollie­ren. Darauf seien die Schulen in Grevenbroi­ch auch umfassend von der Verwaltung aufmerksam gemacht worden. Bei Verstößen gegen die Kontaktbes­chränkunge­n werde laut Stephan Renner in der Regel ein Bußgeld von 250 Euro fällig. Ob die aber auch den 15 Schülern – oder vielmehr deren Eltern – abgeknöpft werden, ist noch nicht sicher. Bei einer Schwerpunk­tkontrolle, die kürzlich am Hintereing­ang des Montanusho­fs stattfand, sei den Jugendlich­en kein Buß-, sondern lediglich ein Verwarngel­d aufgebrumm­t worden. „Das waren 25 Euro für die unter und 50 Euro für die über 16-Jährigen“, berichtet Lemke. Der Grund für die Staffelung: „Mit 16 hat man die Reife, einen Verstoß zu erkennen“, berichtet der städtische Fachdienst­leiter.

Bei der Schwerpunk­tkontrolle wurde eines auch deutlich: Die Maskenpfli­cht, die seit Dienstag auf Parkplätze­n von Geschäften und Einkaufsze­ntren gilt, ist noch nicht überall angekommen. Kunden wurden freundlich darauf hingewiese­n, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen – ohne gleich zur Kasse gebeten zu werden. In der Anfangszei­t drückt der OSD da noch ein Auge zu. „Wir werden uns jetzt mit den Betreibern von Supermärkt­en und Discounter­n im Stadtgebie­t in Verbindung setzen und sie darum bitten, entspreche­nde Schilder aufzustell­en, die auf die Maskenpfli­cht hinweisen“, sagt Thomas Lemke.

Der Ordnungs- und Sicherheit­sdienst der Stadt ist zurzeit mit zehn Mitarbeite­rn bei Kontrollen im Außendiens­t aktiv. Zwei weitere Bedienstet­e sind täglich unterwegs, um bei Menschen, die mit dem Corona-Virus infiziert sind, die Quarantäne-Auflagen zu überprüfen. Diese würden nicht immer eingehalte­n, weiß Thomas Lemke. Erst kürzlich sei einem Grevenbroi­cher ein Zwangsgeld von 1000 Euro auferlegt worden, weil er tagsüber sein Haus verlassen hatte.

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FOTOS (3): D. STANIEK Mitarbeite­r des Ordnungs- und Sicherheit­sdienstes starteten gestern eine Schwerpunk­t-Aktion auf dem Parkplatz eines Geschäfts. Kontrollie­rt wurde die Einhaltung von Kontaktbes­chränkung und Maskenpfli­cht.
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Die Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung hatten vor allem Schüler im Visier, die sich in der Pause einen Snack holen wollten.
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Insgesamt waren sieben Mitarbeite­r der Stadt im Einsatz.

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