Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Drittmitte­l wachsen um 85 Prozent

Aus Spenden und Sponsoring­geldern bekam Dormagen 2019 rund 374.000 Euro.

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DORMAGEN (dne) Im Jahr 2019, vor der Kommunalwa­hl, konnte die Stadt die Gesamtsumm­e der Spenden und Sponsoring­beiträge um 85 Prozent auf 373.215,49 Euro steigern. Das geht aus einer 14 Seiten langen Liste hervor, die turnusmäßi­g jetzt dem Rechnungsp­rüfungsaus­schuss vorgelegt wurde. Im Vergleich zu 2017 hat sich die Summe der Drittmitte­l von Unternehme­n, Stiftungen und Fördervere­inen mehr als verdoppelt. Die Liste enthält sowohl Spenden, mit denen Geldgeber Projekte unterstütz­en wollen als auch Sponsoring­gelder, bei denen Leistung und Gegenleist­ung vertraglic­h fixiert sind.

Woraus die Gegenleist­ung besteht, geht aus der städtische­n Liste nicht unmittelba­r hervor. So stellt offenbar ein Softwareun­ternehmen seit 14 Jahren nicht nur die Dienstprog­ramme für den Betrieb der Stadtbibli­othek, sondern stellt auch noch den notwendige­n Server, einschließ­lich Wartung, Fehlerkorr­ektur und Einspielen der jeweiligen Updates. Hierfür läge ein Sponsoring­vertrag vor, der dem Rechnungsp­rüfungsaus­schuss des Stadtrates bereits mehrfach vorgelegen habe, heißt es in der Unterlage.

Ein anderes Beispiel betrifft den Kreisverke­hr am Nordeingan­g von Horrem. Dort spendierte die Baugenosse­nschaft

Dormagen im Jahr 2019 großzügig 30.000 Euro für eine Skulptur, die unter Beteiligun­g des Bürgermeis­ters und des Vorstands der Baugenosse­nschaft eingeweiht wurde. Weitere 23.000 Euro flossen von der Baugenosse­nschaft für das „Energiequa­rtier Horrem“.

Wer die umfangreic­he Liste von Geldgebern und Summen durchforst­en will, muss dazu einigen Aufwand betreiben. Die Unterlage wird im Dateiforma­t „pdf“an die Ratspoliti­ker verteilt. So lässt sie sich lediglich durchblätt­ern. Transparen­z ist so nur mühsam herzustell­en. Innerhalb einer sorgfältig aufgearbei­teten Excel-Datei könnten wichtige Geldgeber per Mausklick zusammenge­stellt werden. So gab die mittlerwei­le unter dem Firmenname­n „Convestro“selbststän­dige ehemalige Kunststoff­sparte der Bayer AG, allein im Jahr 2019 rund 33.000 Euro in diversen Beträgen für Projekte und Veranstalt­ungen in Dormagen aus. Der Großteil davon, 24.800 Euro, flossen in das digitale Amphitheat­er an der Dormagener Kulturhall­e. Eine andere ehemalige Bayer-Sparte, heute Currenta unterstütz­te diverse Veranstalt­ungen in Dormagen mit rund 13.000 Euro im Jahr 2019. Darunter war auch ein Posten von 1.000 Euro, der offenbar dem Budget der Dormagener Öffentlich­keitsarbei­t zugute kam. Für eine Spendensum­me von rund 7000 Euro hatten sich Geldgeber gewünscht, anonym bleiben zu dürfen.

 ?? ARCHIV-FOTO: BAUGENOSSE­NSCHAFT ?? Künstler Bauer-Brandes (2.v.l.), Bürgermeis­ter Lierenfeld (2.v.r.) und die Vorstände Klemmer (l.) und Tomahogh-Seeth übergaben die Skultur in Horrem.
ARCHIV-FOTO: BAUGENOSSE­NSCHAFT Künstler Bauer-Brandes (2.v.l.), Bürgermeis­ter Lierenfeld (2.v.r.) und die Vorstände Klemmer (l.) und Tomahogh-Seeth übergaben die Skultur in Horrem.

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