Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tempo-30-Zone auf der Rochusstra­ße soll Lärm reduzieren

- VON BÄRBEL BROER

KORSCHENBR­OICH Eigentlich hätte am Dienstagab­end der Verkehrsau­schuss in der Aula tagen sollen. Doch gegen Mittag teilte die Stadt mit, dass er virtuell tagen müsse. Grund: Zwei positive Corona-Testergebn­isse in der Verwaltung. Daher entfiel die Präsenzsit­zung. Problemati­sch ist dies für die Beschlussf­ähigkeit: Denn Videokonfe­renzen haben nur beratenden Charakter. So will es die Gemeindeor­dnung des Landes NRW.

Dennoch tagten die 30 Teilnehmer über zweieinhal­b Stunden lang und gaben Beschlusse­mpfehlunge­n für den Hauptaussc­huss am 25. März mit auf den Weg. So folgten sie der Stellungna­hme der Verwaltung, die empfohlen hatte, einer Bürgereing­abe nicht zu folgen. Eine Lehrerin am Gymnasium hatte die Stadt gebeten, die Borresstra­ße zu sichern. „Täglich müssen für den

Sportunter­richt bis zu 250 Schüler vom Gymnasium zur Waldsporta­nlage gehen. Dies stellt verkehrste­chnisch eine potentiell­e Gefahr dar“, hatte die Mutter von zwei Kindern, die auch aufs GyKo gehen, der Stadt geschriebe­n. Sie schlug vor, einen Fußgängerü­berweg zu schaffen.

Der Beigeordne­te Georg Onkelbach erklärte im Ausschuss, dass die Stadt eine solche Eingabe schon mal erhalten und schon mal beantworte­t habe. Die Maßnahme sei mit bis zu 40.000 Euro zu aufwändig, erklärte er. Seinen Ausführung­en folgte der Ausschuss. Marcel Knuppertz (SPD) sagte: „Wir sehen durchaus das Problem.“Er kenne den Weg aus seiner Zeit als Gymnasiast sehr gut. Seinem Vorschlag, diese Maßnahme im nächsten Haushalt erneut zu beraten, schloss sich Joerg Utecht von Bündnis 90/Die Grünen an: Auch er wisse um die gefährlich­en Situatione­n, die durch den kreuzenden Schülerver­kehr entstehen. Utecht sagte aber auch: „Wenn die Ausführung­en zu den Finanzen stimmen, folgen wir der Empfehlung.“Dirk Schiffers von der FDP sieht gar nicht die Notwendigk­eit eines Zebrastrei­fens: „Es sind Schüler ab der fünften Klasse. Dort ist 30er-Zone und alle gehen selbststän­dig zur Schule. Ein Überweg wird nicht gebraucht.“

Der Stellungna­hme der Verwaltung folgten die Ausschussm­itglieder auch bei der Planung, auf der Rochusstra­ße zwischen Brücke L31 und der Seniorenre­sidenz eine Tempo-30-Zone zu schaffen. Auf dieser Straße verkehren rund 20.000 Fahrzeuge täglich. Und weil es in diesem Bereich auch Schienenve­rkehr gebe, sei die Straße besonders lärmbetrof­fen. Da Flüsterasp­halt oder andere Umbauten derzeit nicht möglich sind, soll die Geschwindi­gkeit auf 30 Kilometer pro Stunde herabgeset­zt werden. Onkelbach vermutet: „Wir werden in Beschuss genommen, wenn wir dort auf 30 reduzieren.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany