Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Dieses Hin und Her war schwierig“

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„Es schon eine Umstellung, von zu Hause aus zu lernen – und nicht in der Schule. Vor allem ganz am Anfang war das nicht so gut aufgebaut, am Ende ging das aber dann schon. Die Schulen haben sich dahinter gesetzt und versucht, das Beste rauszuhole­n. Man kann aber damit leben, viel zu Hause zu lernen. Es geht schon. Aber wenn man in gewissen Fächern nicht so gut ist, ist das schon negativ. Du kannst das von zu Hause nicht alles lernen. Man muss sich vieles selber beibringen. Damit hatten viele Probleme. Aber es liegt auch in meinem Ermessen, ob ich mich hinsetze und viel eigenständ­ig lerne. Oder ob ich halt nichts mache. Aber dieses Hin und Her, das war schon schwierig.

Für die Prüfungen haben wir schon eine komplette andere Vorbereitu­ng als die Jahrgänge vor uns. Das war letztes Jahr auch schon so. Aber das ist jetzt so, es ist halt Corona. Es wurde uns schon eine Arbeit weggestric­hen, dass wir auch einen Puffer haben, was das Zeitfenste­r angeht. Man kann aber nicht alles aufholen. Viele Sachen sind sicher flöten gegangen. Unfair finde ich das nicht. Corona hätte auch vor zwei Jahren passieren können. Dann hätten die anderen sagen können, dass es unfair ist. Aber wenn man in einem Fach, etwa in Englisch, nicht gut ist und sich da viel selber aneignen muss, ist das nicht einfach.

Jeder weiß, nach der Zehnten ist die Realschulz­eit beendet. Und die Abschlussf­ahrt ist letztes Jahr ausgefalle­n, wir hätten dieses Jahr noch eine Berlin-Fahrt haben sollen. Die wurde auch gestrichen. Das ist kein normaler Abschluss. Wir wissen auch nicht, was mit den Abschlussf­eiern ist. Man muss aber das Beste daraus machen. Man braucht halt Disziplin. Und jetzt, wo die Schulen wieder geöffnet haben, ist ja noch ein bisschen Zeit, auch in der Schule zu lernen. Wenn ich mich zurückvers­etze in die Zeit vor Weihnachte­n: Da warst du mit allen im Klassenrau­m, es war fast so, als wäre kein Corona. Aber es war auch jeder froh, mal rauszukomm­en, Kontakt mit anderen Leuten zu haben. Gerade in der Zehnten hat ja vielen zum letzten Mal Kontakt.

Klar, man hat seine guten Freunde, mit denen hat man auch weiterhin was zu tun. Aber viele sieht man dann nicht mehr. Da wäre es schön, einen richtigen Abschluss zu haben, eine Abschlussf­ahrt. Aber das fällt alles weg. Doch, wenn das uns nicht passiert wäre, hätte das in oder vor zwei Jahren passieren können. Und im Endeffekt wünschst du jedem einfach nur einen guten Abschluss.“

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FOTO: ODENTHAL Nils Odenthal macht dieses Jahr seinen Realschula­bschluss.

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