Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Das Revier als Innovationszone
Bei den digitalen Dormagener Geprächen ging es um nachhaltiges Wirtschaften.
DORMAGEN (nima) Wirtschaftliche Leistungskraft und effizienter Klimaschutz müssen keine Gegensätze sein, sondern haben vielmehr enorme Wertschöpfungskraft. Das ist das Ergebnis des letzten Dormagener Gesprächs, in dem das Thema „Nachhaltig wirtschaften!“zugleich Herausforderung war. Erstmals fand diese vom Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe (CDU) initiierte Gesprächsreihe rein digital statt. Simone Gerhards, die Leiterin des Regionalbüros Rheinland der Konrad-Adenauer-Stiftung, konnte eine sehr stattliche Anzahl zugeschalteter Interessenten begrüßen.
Das Thema begründete Hermann Gröhe so: „Dormagen steht geradezu exemplarisch für den Industriestandort Nordrhein-Westfalen. Wenn wir nun nachhaltig wirtschaften wollen und dabei alle Arbeitsplätze erhalten wollen – wie sieht die Zukunft aus?“Ursula Heinen-Esser (55), seit 2018 Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in NRW, betonte in einem Impulsreferat, dass Nordrhein-Westfalen zum Thema „Nachhaltigkeit“bereits eine Erfolgsgeschichte schreibe, und „Wir wollen weiter vorangehen“. Bereits 70.000 Menschen arbeiten in NRW für die
Umwelt, und in vielen Punkten sei die Wirtschaft weiter als die Politik.
Professor Achim Kampker (45), seit 2009 Lehrstuhlinhaber für „Production Engineering of E-Mobility Components“an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, stellte konkrete Lösungen vor. Der Gründer des Vereins „Ingenieure retten die Erde“(IGDE) setzt dabei auf E-Mobilität und sein Modell „Humanotop“– eine Stadt der Zukunft, in der alle benötigten Ressourcen auf dem gleichen geografischen Gebiet produziert werden. Sein Wunsch: Eine klar gegliederte Innovationszone. Das war Wasser auf die Mühlen von Ministerin Ursula Heinen-Esser: „Das rheinische Revier können wir zu einer extrem nachhaltigen Zone entwickeln. Die Kommunen hier haben ein hohes Interesse daran, etwa Klimaziele zu erreichen.“
Die vielfältigen Fragen aus dem Zuhörerkreis sortierte Monika Rensing: Die WDR-Nachrichtenfrau hatte sich exzellent auf die Moderation vorbereitet. Sie ließ auch sehr lokale Fragen zu, etwa, warum die Dormagener Preise einen sparsamen Wasserverbrauch geradezu konterkarieren. Hierzu sagte Ursula Heinen-Esser eine zeitnahe genaue Überprüfung zu.