Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Erneuter Wurmbefall auf Rasenplatz
Nachdem die Stadt im Frühjahr ein Unternehmen damit beauftragt hatte, den Rasenplatz am Kaarster See zu sanieren, sind nun die Regenwürmer zurückgekehrt. Dies kann nach Angaben der Verwaltung nicht verhindert werden.
KAARST Ende August 2018 war der Rasenplatz am Kaarster See in einem solch katastrophalen Zustand, dass er nicht bespielt werden konnte. Das Problem damals: Der Platz war stark von Regenwürmern befallen. Im Frühjahr 2020 wurde der Platz zwar saniert, dennoch hat das die Regenwürmer nicht verschreckt: Sie sind wieder da. Bei einem Ortsbesuch am Dienstagnachmittag waren die kleinen Häufchen zu sehen, die die Würmer hinterlassen.
Wie die Stadt erklärt, sind im Frühjahr 2020 alle beauftragten Leistungen „fachgerecht“ausgeführt worden. Allerdings: „Durch den naturnahen Aufbau des Spielfeldes werden die Würmer nie gänzlich verschwinden“, schreibt die Verwaltung auf Anfrage. Die Kaarster CDU ist irritiert. „Es ist verwunderlich, dass es bereits nach einem Jahr wieder zu Problemen kommt“, erklärt der sportpolitische Sprecher Lars Witte. Dennis Oscheja, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU, ergänzt: „Es wird zu klären sein, wie schwerwiegend der Befall ist, ob nach der Sanierung geeignete Pflegemaßnahmen erfolgt sind und insbesondere, aus welchem Grund nur rund die Hälfte der geplanten Mittel für diese Maßnahme verwendet wurde.“
Die CDU will dazu eine Anfrage an den Bau- und Planungsausschuss stellen. Von den eingeplanten Mitteln von rund 155.000 Euro sind lediglich rund 80.000 Euro für die Sanierung ausgegeben worden. Stefan Neubauer, sportpolitischer Sprecher der Grünen, erklärt: „Es ist unerfreulich, dass sich bei der ersten Gelegenheit zeigt, dass die speziellen Maßnahmen für die Aufbereitung
des Rasenplatzes nicht den angekündigten Effekt hatten.“
Die Regenwürmer werden im Herbst und Winter durch die Witterung aktiv. Während des Spielbetriebs und der Pflegearbeiten wurden die Ausscheidungen verteilt und festgefahren. Dadurch sei der Platz seifig geworden, die Grasnarbe war nicht mehr scherfest. Dadurch, dass der Platz in den 1970er Jahren bodennah gebaut wurde, bietet er durch die direkte Verbindung zum tieferen Erdreich ideale Lebensbedingungen für die Würmer. Ziel der Sanierungsarbeiten sei lediglich gewesen, den Platz in einen akzeptablen Zustand zu versetzen, wie es seitens der Verwaltung heißt. Dazu wurden acht Zentimeter der Rasentragschicht entfernt, das Gefälle neu eingemessen und planiert sowie die Grasnarbe durch Verlegung von ausgestochenen Rasenstücken wiederhergestellt.
Doch warum sind die Regenwürmer nun zurück? „Durch die Sanierungsarbeiten und die Reduzierung der humosen Oberschicht wurden die Würmer lediglich in tiefere Bodenschichten vergrämt“, erklärt die Verwaltung. An einigen Stellen seien die Würmer daher nun wieder aufgetaucht. „An anderen Stellen
ist nichts feststellbar“, heißt es. In diesem Jahr konnten wegen der anhaltenden Niederschläge und der Feuchtigkeit im Boden noch keine Pflegemaßnahmen durchgeführt werden. Sobald das Wetter es zulässt, werden diese Arbeiten starten, verspricht die Stadt. Laut Verwaltung sei die Wurmproblematik nur mit geeigneten Pflegemaßnahmen in den Griff zu bekommen, eine erneute Erneuerung der Oberschicht sei nicht sinnvoll. „Der Baubetriebshof wird nach Notwendigkeit geeignete Pflegemaßnahmen in die Wege leiten“, so die Aussage der Verwaltung.