Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Erneuter Wurmbefall auf Rasenplatz

- VON STEPHAN SEEGER

Nachdem die Stadt im Frühjahr ein Unternehme­n damit beauftragt hatte, den Rasenplatz am Kaarster See zu sanieren, sind nun die Regenwürme­r zurückgeke­hrt. Dies kann nach Angaben der Verwaltung nicht verhindert werden.

KAARST Ende August 2018 war der Rasenplatz am Kaarster See in einem solch katastroph­alen Zustand, dass er nicht bespielt werden konnte. Das Problem damals: Der Platz war stark von Regenwürme­rn befallen. Im Frühjahr 2020 wurde der Platz zwar saniert, dennoch hat das die Regenwürme­r nicht verschreck­t: Sie sind wieder da. Bei einem Ortsbesuch am Dienstagna­chmittag waren die kleinen Häufchen zu sehen, die die Würmer hinterlass­en.

Wie die Stadt erklärt, sind im Frühjahr 2020 alle beauftragt­en Leistungen „fachgerech­t“ausgeführt worden. Allerdings: „Durch den naturnahen Aufbau des Spielfelde­s werden die Würmer nie gänzlich verschwind­en“, schreibt die Verwaltung auf Anfrage. Die Kaarster CDU ist irritiert. „Es ist verwunderl­ich, dass es bereits nach einem Jahr wieder zu Problemen kommt“, erklärt der sportpolit­ische Sprecher Lars Witte. Dennis Oscheja, stellvertr­etender Fraktionsv­orsitzende­r der CDU, ergänzt: „Es wird zu klären sein, wie schwerwieg­end der Befall ist, ob nach der Sanierung geeignete Pflegemaßn­ahmen erfolgt sind und insbesonde­re, aus welchem Grund nur rund die Hälfte der geplanten Mittel für diese Maßnahme verwendet wurde.“

Die CDU will dazu eine Anfrage an den Bau- und Planungsau­sschuss stellen. Von den eingeplant­en Mitteln von rund 155.000 Euro sind lediglich rund 80.000 Euro für die Sanierung ausgegeben worden. Stefan Neubauer, sportpolit­ischer Sprecher der Grünen, erklärt: „Es ist unerfreuli­ch, dass sich bei der ersten Gelegenhei­t zeigt, dass die speziellen Maßnahmen für die Aufbereitu­ng

des Rasenplatz­es nicht den angekündig­ten Effekt hatten.“

Die Regenwürme­r werden im Herbst und Winter durch die Witterung aktiv. Während des Spielbetri­ebs und der Pflegearbe­iten wurden die Ausscheidu­ngen verteilt und festgefahr­en. Dadurch sei der Platz seifig geworden, die Grasnarbe war nicht mehr scherfest. Dadurch, dass der Platz in den 1970er Jahren bodennah gebaut wurde, bietet er durch die direkte Verbindung zum tieferen Erdreich ideale Lebensbedi­ngungen für die Würmer. Ziel der Sanierungs­arbeiten sei lediglich gewesen, den Platz in einen akzeptable­n Zustand zu versetzen, wie es seitens der Verwaltung heißt. Dazu wurden acht Zentimeter der Rasentrags­chicht entfernt, das Gefälle neu eingemesse­n und planiert sowie die Grasnarbe durch Verlegung von ausgestoch­enen Rasenstück­en wiederherg­estellt.

Doch warum sind die Regenwürme­r nun zurück? „Durch die Sanierungs­arbeiten und die Reduzierun­g der humosen Oberschich­t wurden die Würmer lediglich in tiefere Bodenschic­hten vergrämt“, erklärt die Verwaltung. An einigen Stellen seien die Würmer daher nun wieder aufgetauch­t. „An anderen Stellen

ist nichts feststellb­ar“, heißt es. In diesem Jahr konnten wegen der anhaltende­n Niederschl­äge und der Feuchtigke­it im Boden noch keine Pflegemaßn­ahmen durchgefüh­rt werden. Sobald das Wetter es zulässt, werden diese Arbeiten starten, verspricht die Stadt. Laut Verwaltung sei die Wurmproble­matik nur mit geeigneten Pflegemaßn­ahmen in den Griff zu bekommen, eine erneute Erneuerung der Oberschich­t sei nicht sinnvoll. „Der Baubetrieb­shof wird nach Notwendigk­eit geeignete Pflegemaßn­ahmen in die Wege leiten“, so die Aussage der Verwaltung.

 ?? NGZ-FOTO: SEEG ?? Auf dem Naturrasen­platz am Kaarster See sind teilweise wieder Regenwurm-Hügel zu sehen. Die Stadt hat bereits rund 80.000 Euro investiert, um den Platz in einen akzeptable­n Zustand zu versetzen. Nun sind die Würmer zurück.
NGZ-FOTO: SEEG Auf dem Naturrasen­platz am Kaarster See sind teilweise wieder Regenwurm-Hügel zu sehen. Die Stadt hat bereits rund 80.000 Euro investiert, um den Platz in einen akzeptable­n Zustand zu versetzen. Nun sind die Würmer zurück.

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