Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wurde der einjährige Hund Nero vergiftet?
Bei einem Spaziergang durch Holzbüttgen leckt der Vierbeiner etwas an, einen Tag später stirbt er.
HOLZBÜTTGEN (seeg) Der Schock und die Trauer sind durch den Telefonhörer spürbar. Nero, der Rüde von Verena Böske und ihrem Ex-Partner Justin Noethen, ist im Alter von nur einem Jahr verendet. Bei einem Spaziergang vorbei an der Fahrschule in Holzbüttgen in Richtung Aral-Tankstelle am vergangenen Samstag leckte der Malinois-Mix etwas an, ohne es zu fressen. Wenige Stunden nach der abendlichen Runde erbrach Nero, am Sonntagmorgen übergab er sich erneut. „Er wirkte desorientiert und konnte sich eine halbe Stunde lang nicht mehr richtig bewegen“, beschreibt Böske. Daraufhin fuhr Justin Noethen sofort mit Nero zum Tierarzt, der ihn direkt in eine Tierklinik nach Mönchengladbach überwies. Zu spät, denn auf dem Weg in die Klinik verendete Nero.
„Der Arzt konnte nicht viel sagen, er hat lediglich die Vermutung geäußert, dass Nero vergiftet worden ist“, sagt Verena Böske. In der Klinik konnte ebenfalls nur der Verdacht einer Vergiftung geäußert werden.
Um zu erfahren, ob der Rüde wirklich durch einen Giftköder verendet ist, müsste Nero obduziert werden, doch das wollen die Besitzer nicht. Eine Obduktion würde rund 2000 Euro kosten. „Wir haben ihn im vierten Lebensmonat bekommen, er hatte noch das ganze Leben vor sich und war nicht mal in der Pubertät“, sagt Böske. Zwar lebte Nero bei Verena Böskes Ex-Partner,
allerdings war die 23-Jährige mit mit ihm beim Hundetraining und hat viel mit ihm unternommen. „Er war von Anfang an lernwillig“, beschreibt Verena Böske den Rüden. „Ich hätte nie gedacht, dass es so etwas gibt. Das ist schon hart, so etwas zu erleben“, sagt sie weiter.
Da sie und ihr 24 Jahre alter Ex-Partner beide im Schichtdienst arbeiten, teilten sie sich den Hund untereinander auf. Am Tag nach dem Schock sei Justin Noethen die Runde noch einmal abgelaufen, habe aber nichts Auffälliges mehr gefunden. Verena Böske machte den Tod ihres Hundes bei Facebook öffentlich. „Der Post ist als Warnung an alle Hundebesitzer gedacht, aufzupassen“, sagt sie. Am Ende des Posts steht: „Solltet ihr etwas auffälliges entdecken, so leitet es bitte an die zuständigen Behörden weiter.“Böske habe in dem sozialen Netzwerk gelesen, dass im Kaarster Stadtgebiet mit Scherben und Gift gefüllte Fleischköder ausliegen. Auf der Langen Hecke in Richtung Neuss waren im September 2020 gelbe Reisbällchen mit Frostschutzmitteln und Mandeln gefunden, vor knapp drei Jahren waren Hundehasser in Büttgen unterwegs und legten auf der Hubertusstraße vergiftetes Fleisch aus.
Verena Böske bleibt nun nur die Erinnerung an einen „tollen und hübschen Hund“, wie sie Nero beschreibt. Einen neuen Vierbeiner will sie sich vorerst nicht anschaffen.