Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Für Ringerinne­n heißt es jetzt: Letzte Ausfahrt Sofia

Ückerather­innen Nina Hemmer, Laura Mertens und Jessica Blaszka verpassen bei „Euro-Quali“in Budapest das Olympia-Ticket.

- VON DIRK SITTERLE

DORMAGEN Der Freitag war ein schwarzer Tag für die deutschen Ringerinne­n bei der europäisch­en Olympia-Qualifikat­ion in Budapest. Aus dem Team von Bundestrai­ner Patrick Loes (Dormagen) erreichte keine Athletin das Halbfinale. Und da sich beim Turnier in der ungarische­n Hauptstadt nur die Finalisten für die Sommerspie­le (23. Juli bis 8. August) qualifizie­rten, liegen nun alle Hoffnungen auf dem Weltturnie­r vom 6. bis 9. Mai, wenn im bulgarisch­en Sofia die letzten Tickets für Tokio vergeben werden.

Zunächst verlor Lisa Ersel (Berlin) deutlich gegen die Polin Iwona Matkowska, dann erwischte es in der Gewichtskl­asse bis 53 Kilogramm auch Hoffnungst­rägerin Nina Hemmer vom AC Ückerath. Die 28-Jährige unterlag Iulia Leorda (Moldau) bereits in der Qualifikat­ion. Dabei lag die Olympia-Teilnehmer­in von 2016 schon nach 45 Sekunden mit 4:0 vorne, musste aber noch vor der Halbzeitpa­use den 4:4-Ausgleich hinnehmen und geriet nach 3:40 Minuten mit 4:6 ins Hintertref­fen. Dabei verletzte sie sich zu allem Übel noch am Knie und musste behandelt werden. Sie wechselte die Bandage vom rechten aufs linke Knie, betäubte die Schmerzen mit Eisspray. Und tatsächlic­h: 1:13 Minute vor Schluss gelang ihr der 6:6-Ausgleich. Doch ihre Kontrahent­in konterte, sicherte sich zehn Sekunden vor dem Ende eine Zweier-Wertung zum 8:6-Erfolg. In der gleichen Gewichtskl­asse war für Nina Hemmers im niederländ­ischen Nationaltr­ikot kämpfende Vereinskol­legin Jessica

Blaszka nach der 3:14-Niederlage gegen die Russin Stalvira Orshush im Viertelfin­ale Feierabend

Auch Luisa Niemesch (Weingarten) wurde gegen Iryna Kolijadenk­o (Ukraine) kalt erwischt. Laura Mertens (AC Ückerath) musste sich in der Gewichtskl­asse bis 57 Kilogramm ebenfalls in der Runde der besten Acht der Schwedin Sara Lindborg geschlagen geben. In der Qualifikat­ion gegen die Rumänin

Kateryna Zhydachevs­ka hatte die 27-Jährige noch groß aufgetrump­ft, beim 6:4 jedoch wohl zu viele Körner verbraucht. Die fehlten ihr dann im Viertelfin­ale gegen Lindborg. Trotz einer 2:0-Führung lag sie zur Pause mit 2:5 hinten. In den zweiten drei Minuten sprang 46 Sekunden vor Schluss nur noch ein Punkt zum 3:5 heraus. Ihr Kommentar: „Ich konnte bei mehreren Angriffen nicht die benötigte Wertung erzielen, um die

Niederlage abzuwenden. Ärgerlich. Sehr ärgerlich. Damit kein Olympiatic­ket für mich. Aber jammern hilft nicht viel. Der Fokus liegt jetzt auf dem zweiten und letzten Quali-Turnier in sechs Wochen in Sofia.“

Zwei deutsche Ringerinne­n hatten ihre Tickets für Tokio bereits bei der WM 2019 gelöst: Die ebenfalls am Bundesstüt­zpunkt Dormagen trainieren­de Ex-Weltmeiste­rin Aline Rotter-Focken aus Krefeld und Anna Schell (Unterföhri­ng).

Das Turnier in Budapest in der Übersicht: 53 Kilogamm: 1. Sofia Magdalena Mattsson (Schweden); 2. Wanesa Kaladsinsk­aja (Belarus); 3. Stalwira Orschusch (Russland), Iulia Leorda (Moldau); 5. Maria Wynnyk (Ukraine), Leyla Gurbanova (Aserbaidsc­han); 7. Carmen Di Dio (Italien); 8. Andreea Ana (Rumänien); 9. Nina Hemmer (Ückerath); 10. Szimonetta Szeker (Ungarn); 11. Jessica Blaszka (Ückerath).

57 Kilogramm: 1. Ewelina Georgiewa Nikolowa (Bulgarien); 2. Alina Akobija (Ukraine); 3. Weronika Tschumikow­a (Russland), Emese Barka (Ungarn); 5. Sara Lindborg (Schweden), Bediha Gun (Türkei); 7. Laura Mertens (Ückerath); 8. Kateryna Zhydachevs­ka (Rumänien).

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FOTO: IMAGO Am Boden: Bei der Niederlage im Auftaktkam­pf gegen Iulia Leorda musste Nina Hemmer am Knie behandelt werden.

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