Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ab Sommer sind drei E-Busse im Einsatz
Mehr Klimaschutz im ÖPNV – das ist ein Ziel der Stadtwerke Neuss. E-Busse sind ein Bestandteil des Konzepts.
NEUSS Die Linie 842, die zwischen Rheinpark-Center und Lukaskrankenhaus verkehrt, wird elektrisch – und ist damit eine Art Vorreiter der Zukunft. Im Sommer sollen die drei Elektro-Busse, die die Stadtwerke Neuss bereits 2020 bestellt haben, ausgeliefert werden. Und dann natürlich so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden. Rund 1,8 Millionen Euro kostet die Anschaffung, für zwei der drei Busse hatten die Stadtwerke eine Förderung des Landes NRW erhalten. Die bevorstehende Auslieferung zeigt: Mit der Elektrifizierung der Busflotte geht es voran.
Denn mittel- und langfristig sollen weitere E-Busse hinzukommen. „Am Ausbau der reinen Elektro-Busse halten wir weiter fest“, hatte Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Lommetz schon anlässlich der Bestellung betont. Aber der Ausbau wird Zeit benötigen, denn zwei Dinge dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden. Erstens ist ein E-Bus in der Anschaffung deutlich teurer als ein „normaler“Linienbus, zweitens muss eine entsprechende Ladeinfrastruktur aufgebaut werden. Je mehr Linien elektrisch unterwegs sind, desto mehr Ladepunkte braucht es. Eine komplette Umrüstung der Busflotte würde, samt Ladeinfrastruktur, laut Stadtwerke-Schätzung etwa 55 bis 60 Millionen Euro kosten. Das ist ein enormer Batzen Geld. Aber eben auch ein Beitrag zu mehr Umweltschutz und Klimaneutralität. In den kommenden zehn Jahren soll die Stadtwerke-Busflotte – sie umfasst derzeit 84 Busse auf zwölf Linien – daher weiter elektrifiziert werden.
Eine Frage dabei ist die der Reichweitensicherheit. Um sie zu gewährleisten, muss geklärt werden, wie und wo die Busse geladen werden. Schließlich soll unterwegs nicht der Saft ausgehen. Zwei Modelle kommen in Betracht: Depot-Charging (also ein Laden über Nacht in der Stadtwerke-Zentrale an der Moselstraße) und „Opportunity Charging“, bei dem – vereinfacht erklärt – Haltestellen zur Stromtankstelle werden. Laut Stadtwerke-Sprecher Jürgen Scheer beschäftigt sich das
Unternehmen mit beiden Möglichkeiten.
Aber auch unabhängig von der E-Mobilität investieren die Stadtwerke in ihre Busflotte und mehr Klimaneutralität. Allein 2020 flossen 5,2 Millionen Euro in die Modernisierung. Davon wurden insgesamt 16 neue Busse angeschafft: vier Standradwagen mit einer Länge von zwölf Meter sowie zwölf Gelenkwagen mit einer Länge von 18 Meter. Bei allen handelt es sich um Citaro hybrid von Mercedes Benz Evobus.
Die Stadtbusse verfügen über einen sogenannten leistungsverzweigten Hybridantrieb. Laut Stadtwerken wird dabei der modernste konventionelle Motor durch einen Elektromotor unterstützt, was bei einer Laufleistung von durchschnittlich 50.000 Kilometer pro Jahr aufgrund der Verbrauchsreduzierung eine CO2-Ersparnis von 175 Tonnen zwölf Linien – daher weiter elektrifiziert werden. Dazu muss auch die Lade-Infrastruktur ausgebaut werden.
Infrastruktur Zwei Modelle werden geprüft: Depot-Charging (also ein Laden über Nacht in der Stadtwerke-Zentrale an der Moselstraße) und „Opportunity Charging“, bei dem – vereinfacht erklärt – Haltestellen zur Stromtankstelle werden. bedeute. Zugleich werde der Dieselverbrauch um 67.000 Liter jährlich reduziert. Und dadurch, dass die neuen Busse Fahrzeuge mit Euro-V-Abgasnorm
ersetzten, werde der Anteil der Stickoxide (NOx) um 75 Prozent reduziert. Bereits 2019 waren zudem sieben weitere Fahrzeuge der Hybridbus-Generation in Betrieb genommen worden.
Das alles ist ein Zwischenschritt und eine Ergänzung der weiteren Elektrifizierung der Busflotte. Mehr Klimaschutz und ökonomische Aspekte sollen dabei einhergehen. Zugleich bauen die Stadtwerke auch auf E-Carsharing. Entsprechende Mobilstationen sind am Hamtorwall (in der Nähe der Bushaltestelle Niedertor) und – in Kooperation mit dem Bauverein – im Wohnquartier „Südliche Furth“an der Wigenderstraße bereits in Betrieb genommen worden.