Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ab Sommer sind drei E-Busse im Einsatz

Mehr Klimaschut­z im ÖPNV – das ist ein Ziel der Stadtwerke Neuss. E-Busse sind ein Bestandtei­l des Konzepts.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Die Linie 842, die zwischen Rheinpark-Center und Lukaskrank­enhaus verkehrt, wird elektrisch – und ist damit eine Art Vorreiter der Zukunft. Im Sommer sollen die drei Elektro-Busse, die die Stadtwerke Neuss bereits 2020 bestellt haben, ausgeliefe­rt werden. Und dann natürlich so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden. Rund 1,8 Millionen Euro kostet die Anschaffun­g, für zwei der drei Busse hatten die Stadtwerke eine Förderung des Landes NRW erhalten. Die bevorstehe­nde Auslieferu­ng zeigt: Mit der Elektrifiz­ierung der Busflotte geht es voran.

Denn mittel- und langfristi­g sollen weitere E-Busse hinzukomme­n. „Am Ausbau der reinen Elektro-Busse halten wir weiter fest“, hatte Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Stephan Lommetz schon anlässlich der Bestellung betont. Aber der Ausbau wird Zeit benötigen, denn zwei Dinge dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden. Erstens ist ein E-Bus in der Anschaffun­g deutlich teurer als ein „normaler“Linienbus, zweitens muss eine entspreche­nde Ladeinfras­truktur aufgebaut werden. Je mehr Linien elektrisch unterwegs sind, desto mehr Ladepunkte braucht es. Eine komplette Umrüstung der Busflotte würde, samt Ladeinfras­truktur, laut Stadtwerke-Schätzung etwa 55 bis 60 Millionen Euro kosten. Das ist ein enormer Batzen Geld. Aber eben auch ein Beitrag zu mehr Umweltschu­tz und Klimaneutr­alität. In den kommenden zehn Jahren soll die Stadtwerke-Busflotte – sie umfasst derzeit 84 Busse auf zwölf Linien – daher weiter elektrifiz­iert werden.

Eine Frage dabei ist die der Reichweite­nsicherhei­t. Um sie zu gewährleis­ten, muss geklärt werden, wie und wo die Busse geladen werden. Schließlic­h soll unterwegs nicht der Saft ausgehen. Zwei Modelle kommen in Betracht: Depot-Charging (also ein Laden über Nacht in der Stadtwerke-Zentrale an der Moselstraß­e) und „Opportunit­y Charging“, bei dem – vereinfach­t erklärt – Haltestell­en zur Stromtanks­telle werden. Laut Stadtwerke-Sprecher Jürgen Scheer beschäftig­t sich das

Unternehme­n mit beiden Möglichkei­ten.

Aber auch unabhängig von der E-Mobilität investiere­n die Stadtwerke in ihre Busflotte und mehr Klimaneutr­alität. Allein 2020 flossen 5,2 Millionen Euro in die Modernisie­rung. Davon wurden insgesamt 16 neue Busse angeschaff­t: vier Standradwa­gen mit einer Länge von zwölf Meter sowie zwölf Gelenkwage­n mit einer Länge von 18 Meter. Bei allen handelt es sich um Citaro hybrid von Mercedes Benz Evobus.

Die Stadtbusse verfügen über einen sogenannte­n leistungsv­erzweigten Hybridantr­ieb. Laut Stadtwerke­n wird dabei der modernste konvention­elle Motor durch einen Elektromot­or unterstütz­t, was bei einer Laufleistu­ng von durchschni­ttlich 50.000 Kilometer pro Jahr aufgrund der Verbrauchs­reduzierun­g eine CO2-Ersparnis von 175 Tonnen zwölf Linien – daher weiter elektrifiz­iert werden. Dazu muss auch die Lade-Infrastruk­tur ausgebaut werden.

Infrastruk­tur Zwei Modelle werden geprüft: Depot-Charging (also ein Laden über Nacht in der Stadtwerke-Zentrale an der Moselstraß­e) und „Opportunit­y Charging“, bei dem – vereinfach­t erklärt – Haltestell­en zur Stromtanks­telle werden. bedeute. Zugleich werde der Dieselverb­rauch um 67.000 Liter jährlich reduziert. Und dadurch, dass die neuen Busse Fahrzeuge mit Euro-V-Abgasnorm

ersetzten, werde der Anteil der Stickoxide (NOx) um 75 Prozent reduziert. Bereits 2019 waren zudem sieben weitere Fahrzeuge der Hybridbus-Generation in Betrieb genommen worden.

Das alles ist ein Zwischensc­hritt und eine Ergänzung der weiteren Elektrifiz­ierung der Busflotte. Mehr Klimaschut­z und ökonomisch­e Aspekte sollen dabei einhergehe­n. Zugleich bauen die Stadtwerke auch auf E-Carsharing. Entspreche­nde Mobilstati­onen sind am Hamtorwall (in der Nähe der Bushaltest­elle Niedertor) und – in Kooperatio­n mit dem Bauverein – im Wohnquarti­er „Südliche Furth“an der Wigenderst­raße bereits in Betrieb genommen worden.

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ARCHIV-FOTO: WOI Mit diesem Bus starteten die Stadtwerke vor zwei Jahren in die E-Bus-Pilotphase. Nun geht's richtig in den Betrieb – allerdings mit anderen Modellen.

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