Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Abiparty-Planung unter erschwerten Bedingungen
Leicht haben es die Abiturjahrgänge in diesem Jahr wahrhaftig nicht. Die vergangenen Wochen im Homeschooling haben den Schülern die Vorbereitungen für die kommenden Abiturprüfungen erschwert. Dazu kommt, dass sie aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht sicher ihre Abiturfeier planen können, die traditionell im Sommer stattfinden soll.
Sowohl die in Neuss bekannte Abiparade als auch das anschließende Festival wurden bereits abgesagt. Die schwierige Situation hat die 13. Jahrgangsstufe der Gesamtschule an der Erft jedoch nicht davon abgehalten, ihren Abiball trotzdem zu planen – in der Hoffnung, ihren Abschluss dennoch feiern zu können. „Wir haben schon sehr früh angefangen, nach einer passenden Location zu suchen“, sagt Marie Hack, die Mitglied im Abi-Komitee ist. Dieses ist für die gesamte Planung der Abiturfeier zuständig, außerdem kümmert es sich um die Bestellung der Abiturpullover. „Schließlich sind wir auf die ,Fabrik Eventlocation' gestoßen. Der Veranstalter war sehr freundlich und ist uns sehr entgegengekommen.“Der Wunsch der Stufe war, eine Location zu finden, in welcher der Abschluss groß und unter Berücksichtigung der Corona-Schutzverordnungen gefeiert werden kann. Die Stufe sei zudem finanziell abgesichert, falls sie nicht mit 150 Leuten feiern kann. Sie würde also auf keinen Kosten sitzen bleiben. Im Ernstfall soll jeder Person gestattet sein, eine Begleitperson mitzubringen. Für Essen und Getränke, einen DJ sowie Security sei ebenfalls schon gesorgt. Doch was wäre, wenn die Abifeier im Sommer nicht stattfinden kann? „Wir würden innerhalb der Stufe abstimmen, ob wir die Feier verschieben“, sagt die 19-jährige Marie Hack. „Viele wollen zum Studieren wegziehen oder gehen erst einmal ins Ausland. Da ist es ziemlich schwer, einen neuen Termin zu finden, an dem alle Zeit haben. Nur wenn die Mehrheit der Stufe die Abiturfeier wirklich nachholen möchte, würden wir es machen.“
Die Mottowoche der Abiturienten ist für diese Woche geplant. „Unsere Mottowoche findet allerdings nur an zwei Tagen statt“, meint Lena Odendahl, die ebenfalls zum Abi-Komitee gehört. „An den anderen Tagen passt das zeitlich leider nicht. Wir haben zum
Beispiel Simulationsprüfungen und noch andere Veranstaltungen.“Dafür möchte die Stufe am letzten Tag in ihren Abiturpullovern zur Schule kommen.
Natürlich sind die Abiturienten traurig darüber, dass sie in den vergangenen Wochen nicht in der Schule unterrichtet werden konnten. „Zuhause war der Unterricht unregelmäßiger als in der Schule“, sagt Lena Odendahl. „Die Aufgabenstellungen der Lehrer waren recht unterschiedlich. Und wir durften nur die Plattform Blue Botton verwenden. Bei anderen Plattformen wie Zoom oder Discord wäre vieles einfacher gewesen. Wir mussten uns sehr viel selbst beibringen.“Wichtig sei derzeit vor allem, dass die Leistungskurse stattfinden und die Abiturienten so auf die kommenden Prüfungen vorbereitet werden. Dennoch verstand die Jahrgangsstufe nicht, wieso die unteren Jahrgänge kurz vor den Osterferien wieder zur Schule kommen durften. „Die Infektionszahlen gehen im Moment wieder stark nach oben“, sagt Hack. „So ist es doch viel wahrscheinlicher, dass sich ein Abiturient ansteckt und dann vielleicht nicht an den Prüfungen teilnehmen darf. Wir haben uns bei den Vorbereitungen angestrengt und viel Mühe gegeben. Dann wollen wir auch die Chance bekommen, an den Prüfungen teilzunehmen.“Saskia Karbowiak