Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Klimainiti­ative fordert nachhaltig­e Planung

„Kaarster for Future“haben Vorschläge für die Innenstadt entwickelt. Nachhaltig­keit steht im Fokus.

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KAARST (seeg) Die ersten Workshops für den städtebaul­ichen Wettbewerb „Innenstadt Kaarst“steigen am Dienstag. Dort sollen auch Bürger, Vereine und Initiative­n mitspreche­n dürfen. Für die Klimainiti­ative „Kaarster for Future“sitzt Sprecher Werner Kindsmülle­r im Workshop für „Nachhaltig­keit“. Im Vorfeld hat er mit seinen Mitstreite­rn Ideen entwickelt, auf die die Klimainiti­ative bei dem Wettbewerb großen Wert legt.

„Die Entwicklun­g wird die kommenden Jahrzehnte prägen, vor diesem Hintergrun­d haben wir zehn Forderunge­n formuliert“, erklärt Kindsmülle­r im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Maßnahmen müssten schon bei der Planung berücksich­tigt werden. „Es muss klimaneutr­al gebaut werden“, erklärt Kindsmülle­r. Das sei die oberste Prämisse. Die neuen Gebäude, die in der Innenstadt entstehen, sollen frei von Emissionen sein, außerdem muss das ganze Areal (Maubiscent­er, Rathaus-Arkaden) ökologisch saniert werden, meint Kindsmülle­r.

Weiterer Knackpunkt in den Planungen sei das fehlende Grün in der Innenstadt. Es sei zu erwarten, dass der Sommer wieder heiß wird, deshalb bräuchte man viele Wasserund Grünfläche­n, die jetzt schon mit geplant werden müssten. Ein weiterer Schwerpunk­t ist der Verkehr auf der Alten Heerstraße. „Der Platz ist eigentlich sehr schön. Aber man muss den Autoverkeh­r rausnehmen“, sagt Kindsmülle­r, der in Sachen Aufenthalt­squalität einen erhebliche­n Nachholbed­arf sieht. Für öffentlich­e Veranstalt­ungen sollen zudem Einwegverp­ackungen künftig verboten werden, um die Innenstadt auch sauber zu halten. „Das sind alles keine utopischen Forderunge­n, man muss es nur umsetzen wollen“, sagt Kindsmülle­r. Und dabei nimmt er die Politik in die Pflicht. „Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Politik zu zögerlich ist“, sagt er.

Die Bürger hatten die Möglichkei­t, online ihre Ideen und Anregungen zu nennen. Und die Kaarster sind sich weitgehend einig, dass etwas an der Verkehrsla­ge zwischen Maubiscent­er und Rathauspla­tz getan werden muss. Ob die Anregungen der Bürger allerdings auch tatsächlic­h mit in die Workshops und die Entscheidu­ngen zur Zukunft der Innenstadt einfließen? Werner Kindsmülle­r ist sich da nicht so sicher. „Ich kann nicht erkennen, wieso bei dem Projekt so ein Zeitdruck herrscht“, sagt er. Gleichzeit­ig hofft er, dass alle Vorschläge, die von den Bürgern eingegange­n sind, mit in das Projekt einfließen. „Ich hoffe, dass die Politik den Mut hat, die Vorschläge der Bürger auch umzusetzen“, sagt er. Am Dienstag beginnen die Workshops, die aufgrund der steigenden Infektions­zahlen per Zoom durchgefüh­rt werden.

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ARCHIV: SEEG Die Kaarster Innenstadt wird bald anders aussehen als auf diesem Foto. Ein großer Kritikpunk­t ist der Verkehr an der Alten Heerstraße.

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