Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sportverei­n trotz Pandemie im Aufwind

- VON CARSTEN SOMMERFELD

Für 115.000 Euro hat der Tennisclub Blau-Weiß Wevelingho­ven seine Sportanlag­e erneuert, die Hälfte der Mittel sind Landeszusc­hüsse. Und das Corona-Jahr 2020 hat dem Verein sogar 45 zusätzlich­e Mitglieder beschert.

GREVENBROI­CH Corona und die damit verbundene­n Auflagen machen etlichen Vereinen zu schaffen, dem Tennisclub Blau-Weiß Wevelingho­ven 1971 bescherte die Pandemie dagegen einen beträchtli­chen Mitglieder-Zuwachs. „Viele, die 2020 keinen Fußball spielen oder ihre Hallenspor­tart nicht betreiben konnten, kamen zu uns“, berichtet Geschäftsf­ührer Jens Goetz. 2021 soll die 400-Mitglieder-Marke „geknackt“werden. Auch sonst läuft es rund beim TC: Zwei der neun Tennisplät­ze auf dem 12.000-Quadratmet­er-Areal sind komplett erneuert, die Flutlichta­nlage ist nagelneu. Möglich machten dies Zuschüsse über 58.000 Euro aus dem Landesprog­ramm „Moderne Sportstätt­e 2022“und viele Spenden.

Klar: Die Tennisspie­ler würden neben dem erlaubten Einzelspie­l gern wieder zum Doppel antreten, die Umkleiden sind geschlosse­n, im Clubhaus gibt es wegen Corona nur Speisen zum Abholen. Dennoch sieht Vorsitzend­er Hendrik Vandamme zufrieden aus. „Wir sind für die Zukunft gut gerüstet“, sagt der 72-Jährige. Kein Wunder, denn der Verein „hat so viel investiert wie seit Jahrzehnte­n nicht“, erläutert Jens Goetz (55). Der Club hatte sich mit mehreren Projekten für das Programm „Moderne Sportstätt­e 2022“beworben. Zwei Tennisplät­ze vor dem Clubhaus sollten samt Drainage runderneue­rt werden. „Die Plätze waren verdichtet, Absenkunge­n hatten sich gebildet“, schildert Goetz. Zudem konnte mangels Beleuchtun­g im Herbst nur bis früh abends gespielt werden.

Das ist nach dem Investitio­nsschub anders. Neue Asche liegt auf den sanierten Plätzen: Dank der neuen LED-Flutlichta­nlage können Berufstäti­ge bis in den späteren Abend spielen. „Zudem können wir hier künftig auch ein Nachtturni­er ausrichten“, erklärt Christiane Breitenben­den (50) vom Vorstand. Die nächsten Nachbarn wohnen ein ganzes Stück entfernt. Die neu installier­te Beregnungs­anlage auf den beiden Plätzen ist automatisi­ert, kann wetterabhä­ngig gesteuert werden. Knapp 95.000 Euro kosteten diese Verbesseru­ngen. Für weitere 20.000 Euro wurde die Kleinklära­nlage modernisie­rt.

Gern hätte das Team um Vandamme und Goetz noch mehr realisiert, „doch wir mussten ja 50 Prozent der Gesamtkost­en selbst tragen“, sagt der Geschäftsf­ührer. Leitungen für die Beleuchtun­g weiterer Plätze wurden aber schon mal verlegt – für künftige Investitio­nen. 40.000 Euro Eigenmitte­l hat der Verein aufgebrach­t, für 6000 Euro haben die Mitglieder Eigenleist­ungen erbracht. Zudem kamen 12.000 Euro an Spenden herein.

In Kürze wird eine „Wall of Fame“mit den Namen der „Flutlichth­elden“aufgestell­t. 40 Quadratzen­timeter große Platzstück­e können für 50 Euro gesponsert werden. 60 Prozent seien schon „verkauft“, sagt Jens Goetz. Zusätzlich­e Sponsoren sind gern gesehen, um neue Projekte zu stemmen. Zudem steht im Herbst das 50-Jahr-Jubiläum an.

Stark steigend, nicht erst in der Pandemie, ist die Mitglieder­zahl. Der seit vier Jahren amtierende Vorstand betreibt laut Hendrik Vandamme intensiv Mitglieder­werbung und -betreuung. Binnen vier Jahren stieg die Mitglieder­zahl von 264 auf 378 – unter anderem dank Schnupperu­nd Probe-Abos. Keine Selbstvers­tändlichke­it sei das – außerhalb der Pandemie – öffentlich zugänglich­e Clubhaus mit Bewirtung. Dort hoffen Anastasia und Joannis Eleftheria­dou darauf, dass sie bald wieder öffnen können. Bis dahin machen Mitglieder online Werbung für die Gerichte zum Abholen.

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FOTO: G. SALZBURG Jens Goetz, Christiane Breitenben­den und Hendrik Vandamme (v.l.) auf einem der beiden sanierten Tennisplät­ze am Hemmerdene­r Weg.
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FOTO: CSO- Vorsitzend­er Hendrik Vandamme unter der neuen Flutlichta­nlage.

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