Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Von überall mit dem Bus in die City
In die Innenstadt kommt man von den Stadtteilen gut mit dem Bus. Vor Ortsteil zu Ortsteil braucht man mitunter Zeit.
DORMAGEN Wenn man sich auf dem Liniennetzplan von Dormagen anschaut, von welchen Orten im Stadtgebiet man ohne umzusteigen mit dem Bus in die Innenstadt kommt, dann stellt man fest, dass die Stadtteile mit der City gut vernetzt sind. Von fast allen Haltestellen in Dormagen können die sogenannten „points of interest“, also der Marktplatz, der Bahnhof und das Klinikum, bzw. Schulzentrum direkt erreicht werden. „Aus vielen Stadtteilen erreicht man den Dormagener Bahnhof mit dem Bus in weniger als 15 Minuten“, erklärt Klaus Schmitz, Geschäftsführer der Stadtbadund Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD). „Es gibt viele gute, kurze Fahrwege.“
Zons und Delhoven sind zwei der Stadtteile, von denen man den Hauptbahnhof zügig erreicht, aus Gohr-Broich braucht man über eine halbe Stunde. Auch wenn man beispielsweise aus St. Peter oder Stürzelberg zum Schulzentrum oder Klinikum möchte, muss man über eine halbe Stunde Fahrtzeit einkalkulieren. Aber immerhin: es gibt eine direkte Verbindung. Lediglich von zwei Haltestellen im Gewerbegebiet in Delrath und einer in Dormagen muss man Umstiege in Kauf nehmen. Das gilt mitunter auch bei Busfahrten von einem Stadtteil in ein anderes, wenn die Orte etwas weiter auseinander liegen. Wenn man von Straberg nach Rheinfeld oder von Zons nach Gohr fahren möchte, muss man ein wenig Zeit einkalkulieren. „Über die Schnittstelle Bahnhof sind aber alle Stadtteile mit nur einem Umstieg erreichbar“, erläutert Schmitz.
Was die Anbindung an die umliegenden Städte wie Neuss, Köln und Düsseldorf angeht, ist Dormagen mit den beiden Bahnhöfen in Horrem und Nievenheim gut aufgestellt. Da man mit dem Bus aus allen Ortsteilen einen von beiden Bahnhöfen
gut erreichen kann, sind auch Weiterfahrten in die größeren Städte ohne Auto gut möglich. Die Bautätigkeiten im Kölner Norden, die den Verkehr der Regionalexpress-Linien beeinträchtigen, gehen laut Schmitz voran, sodass Fahrgäste in Zukunft auf gute, schnelle Verbindungen setzen können. Allerdings müssen sich Pendler ab Ende April auf der Strecke zwischen Dormagen und Neuss auf massive Ausfälle im Bahnverkehr einstellen. Vom 23. April bis 21. Mai seien Bauarbeiten auf der Strecke geplant. „Und wir können leider noch nicht die genauen Auswirkungen
absehen, das werden wir noch erfahren“, so Klaus Schmitz. Durch den Investitionsstau der vergangenen Jahre seitens der Deutschen Bahn müsste an vielen Strecken gearbeitet werden. „Aber es ist gut, dass das endlich angegangen wird“, meint Schmitz.
In den nächsten Jahren will sich die SVGD weiter für nachhaltige Mobilität einsetzten und ihr Konzept weiter verbessern. „Wir halten an der Mobilitätswende fest“, sagt Schmitz. Leider bremse Corona einige Projekte. Die Beförderung „On Demand“, bei der Kleinbusse per App oder telefonisch angefordert werden können, sei in der Planung, so Schmitz. Bei einer „Liniennetzuntersuchung“, deren Ergebnisse im Herbst vergangenen
Jahres vorgestellt wurden, war festgestellt wurden, dass Bedienungslücken innerhalb des Verkehrsnetzes so aufgefangen werden könnten. Bis dahin gibt es weiter „ALT“-Verkehr: das Anruf-Linien-Taxi. An den so gekennzeichneten ALT-Haltestellen fahren entsprechende Linien nach Fahrplan, aber nur nach telefonischer Anmeldung 30 Minuten vor angezeigter Abfahrtszeit.
Eine nachhaltige Alternative, die auch zum ÖPNV gehört, kann laut Klaus Schmitz auch das Car-Sharing-System über Cambio sein, dem Dormagen angeschlossen ist. An drei Standorten im Stadtgebiet (Bahnhof, Parkhaus Nettergasse und Technisches Rathaus) können Bürger dieses Angebot nutzen, zum Beispiel auch, um vom Bahnhof direkt in einen weiter entfernten Ortsteil zu kommen.
Digitalisierung ist auch im Nahverkehr ein Thema. Über die Busradar-App kann man zum Beispiel nachschauen, wo sich der Bus, auf den man wartet, gerade befindet. Die SVGD nutzt diese Möglichkeit schon seit vielen Jahren und will die App mit Aufklebern in Bussen und an Haltestellen noch bekannter machen. Auch Fahrtickets können per mobiler App gebucht werden: stadtbus-dormagen.de.