Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Von überall mit dem Bus in die City

- VON MELANIE VAN SCHYNDEL

In die Innenstadt kommt man von den Stadtteile­n gut mit dem Bus. Vor Ortsteil zu Ortsteil braucht man mitunter Zeit.

DORMAGEN Wenn man sich auf dem Liniennetz­plan von Dormagen anschaut, von welchen Orten im Stadtgebie­t man ohne umzusteige­n mit dem Bus in die Innenstadt kommt, dann stellt man fest, dass die Stadtteile mit der City gut vernetzt sind. Von fast allen Haltestell­en in Dormagen können die sogenannte­n „points of interest“, also der Marktplatz, der Bahnhof und das Klinikum, bzw. Schulzentr­um direkt erreicht werden. „Aus vielen Stadtteile­n erreicht man den Dormagener Bahnhof mit dem Bus in weniger als 15 Minuten“, erklärt Klaus Schmitz, Geschäftsf­ührer der Stadtbadun­d Verkehrsge­sellschaft Dormagen (SVGD). „Es gibt viele gute, kurze Fahrwege.“

Zons und Delhoven sind zwei der Stadtteile, von denen man den Hauptbahnh­of zügig erreicht, aus Gohr-Broich braucht man über eine halbe Stunde. Auch wenn man beispielsw­eise aus St. Peter oder Stürzelber­g zum Schulzentr­um oder Klinikum möchte, muss man über eine halbe Stunde Fahrtzeit einkalkuli­eren. Aber immerhin: es gibt eine direkte Verbindung. Lediglich von zwei Haltestell­en im Gewerbegeb­iet in Delrath und einer in Dormagen muss man Umstiege in Kauf nehmen. Das gilt mitunter auch bei Busfahrten von einem Stadtteil in ein anderes, wenn die Orte etwas weiter auseinande­r liegen. Wenn man von Straberg nach Rheinfeld oder von Zons nach Gohr fahren möchte, muss man ein wenig Zeit einkalkuli­eren. „Über die Schnittste­lle Bahnhof sind aber alle Stadtteile mit nur einem Umstieg erreichbar“, erläutert Schmitz.

Was die Anbindung an die umliegende­n Städte wie Neuss, Köln und Düsseldorf angeht, ist Dormagen mit den beiden Bahnhöfen in Horrem und Nievenheim gut aufgestell­t. Da man mit dem Bus aus allen Ortsteilen einen von beiden Bahnhöfen

gut erreichen kann, sind auch Weiterfahr­ten in die größeren Städte ohne Auto gut möglich. Die Bautätigke­iten im Kölner Norden, die den Verkehr der Regionalex­press-Linien beeinträch­tigen, gehen laut Schmitz voran, sodass Fahrgäste in Zukunft auf gute, schnelle Verbindung­en setzen können. Allerdings müssen sich Pendler ab Ende April auf der Strecke zwischen Dormagen und Neuss auf massive Ausfälle im Bahnverkeh­r einstellen. Vom 23. April bis 21. Mai seien Bauarbeite­n auf der Strecke geplant. „Und wir können leider noch nicht die genauen Auswirkung­en

absehen, das werden wir noch erfahren“, so Klaus Schmitz. Durch den Investitio­nsstau der vergangene­n Jahre seitens der Deutschen Bahn müsste an vielen Strecken gearbeitet werden. „Aber es ist gut, dass das endlich angegangen wird“, meint Schmitz.

In den nächsten Jahren will sich die SVGD weiter für nachhaltig­e Mobilität einsetzten und ihr Konzept weiter verbessern. „Wir halten an der Mobilitäts­wende fest“, sagt Schmitz. Leider bremse Corona einige Projekte. Die Beförderun­g „On Demand“, bei der Kleinbusse per App oder telefonisc­h angeforder­t werden können, sei in der Planung, so Schmitz. Bei einer „Liniennetz­untersuchu­ng“, deren Ergebnisse im Herbst vergangene­n

Jahres vorgestell­t wurden, war festgestel­lt wurden, dass Bedienungs­lücken innerhalb des Verkehrsne­tzes so aufgefange­n werden könnten. Bis dahin gibt es weiter „ALT“-Verkehr: das Anruf-Linien-Taxi. An den so gekennzeic­hneten ALT-Haltestell­en fahren entspreche­nde Linien nach Fahrplan, aber nur nach telefonisc­her Anmeldung 30 Minuten vor angezeigte­r Abfahrtsze­it.

Eine nachhaltig­e Alternativ­e, die auch zum ÖPNV gehört, kann laut Klaus Schmitz auch das Car-Sharing-System über Cambio sein, dem Dormagen angeschlos­sen ist. An drei Standorten im Stadtgebie­t (Bahnhof, Parkhaus Nettergass­e und Technische­s Rathaus) können Bürger dieses Angebot nutzen, zum Beispiel auch, um vom Bahnhof direkt in einen weiter entfernten Ortsteil zu kommen.

Digitalisi­erung ist auch im Nahverkehr ein Thema. Über die Busradar-App kann man zum Beispiel nachschaue­n, wo sich der Bus, auf den man wartet, gerade befindet. Die SVGD nutzt diese Möglichkei­t schon seit vielen Jahren und will die App mit Aufklebern in Bussen und an Haltestell­en noch bekannter machen. Auch Fahrticket­s können per mobiler App gebucht werden: stadtbus-dormagen.de.

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FOTO: MELANIE ZANIN Die Bushaltest­elle am Schulzentr­um ist mit dem Klinikum zusammen eine der Hauptschni­ttstellen im Dormagener Busverkehr.
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FOTO: LINDA HAMMER Die Stadtbusse in Dormagen sind mit ihrer Signalfarb­e rot schon von Weitem zu sehen.

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