Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sicher gefühlt

- Claudia Berg-Pelzer, Dormagen

„Ich selber bin Kundin im betroffene­n Salon, wurde letzte Woche von einer der positiv getesteten Frisörinne­n bedient und befinde mich daher in Quarantäne. Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich mich immer und jederzeit seit der Corona-Pandemie im Salon sicher gefühlt habe. Es besteht dort ein sehr gutes Hygienekon­zept. Zudem wird jedem Kunden beim Betreten des Salons gesagt, wie er sich zu verhalten hat. Ich kann den Unmut der Kundin in dem Artikel weitestgeh­end verstehen, dass sie in Quarantäne ist und nicht von Zuhause arbeiten kann. Aber letztendli­ch nimmt jeder der seine Wohnung verlässt und zum Einkaufen oder Friseur geht, das Risiko auf sich, infiziert zu werden. Es wird keiner gezwungen. Bei Aldi an der Kasse kann der Kunde vor oder hinter mir auch positiv sein, ohne dass dieser es weiß. Die beiden Friseurinn­en wussten nicht, dass sie positiv waren und haben sicherlich die größten Schuldgefü­hle, begleitet von einer Unsicherhe­it darüber, wie viele Kundinnen sie vielleicht angesteckt haben könnten. Keiner macht so etwas absichtlic­h. Ich finde, dass man sich insgesamt in so schwierige­n Zeiten solidarisc­h verhalten sollte und die Friseure, Einzelhand­el und Gastronomi­e unterstütz­en sollte. Wenn jemand am Boden liegt, muss man nicht noch nachtreten. Ich hoffe, dass sich keiner der Kunden angesteckt hat und dass es ihnen gut geht.“

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