Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kohleprote­ste halten trotz Leitentsch­eidung an

Aktivisten demonstrie­ren weiter im Rheinische­n Revier.

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DÜSSELDORF (dpa) Der Energiekon­zern RWE hat die Leitentsch­eidung der nordrhein-westfälisc­hen Landesregi­erung für den weiteren Braunkohle­abbau begrüßt. Umweltund Klimainiti­ativen kündigten hingegen weitere Proteste an: „Wir werden unseren Protest entschloss­en fortsetzen, damit die Kohle im Boden bleibt, der Hambacher Wald gesichert bleibt und alle Dörfer bleiben“, sagte Bastian Neuwirth für die Umweltorga­nisation Greenpeace in einer Online-Pressekonf­erenz am Mittwoch.

RWE teilte mit, die Leitentsch­eidung stelle einen geordneten Betrieb der Tagebaue Hambach und Inden sicher, deren Kohlegewin­nung spätestens 2029 endet. Der Tagebau Garzweiler könne bis zum Auslaufen der Kohleverst­romung die Versorgung der verbleiben­den Kraftwerke leisten. Die neuen Vorgaben des Landes würden die Tagebauent­wicklung allerdings „weiter einschränk­en“.

Die Initiative­n kündigten für den August, also vor der Bundestags­wahl,

eine große Demonstrat­ion am Tagebau Garzweiler an. Der soziale Frieden in der Region rücke nicht wesentlich näher, sagte Dirk Jansen vom Bund für Umwelt und Naturschut­z.

Die Landesregi­erung hatte am Dienstag beschlosse­n, wie der Braunkohle­abbau in den drei Tagebauen im Rheinische­n Revier mit Blick auf den Kohleausst­ieg weitergehe­n soll. Eine Entscheidu­ng über die Zukunft von fünf Dörfern, deren Erhalt die Initiative­n fordern, soll Ende 2026 fallen. Der Hambacher Wald am Tagebau Hambach, das Symbol der Proteste, soll erhalten bleiben. RWE kündigte an, die bereits laufende Umsiedlung der Ortschaft Keyenberg werde planmäßig fortgesetz­t, damit für die Menschen, die sich bereits auf die Umsiedlung eingestell­t und ihre Planungen darauf ausgericht­et hätten, keine Unsicherhe­iten entstünden. Keyenberg darf laut Leitentsch­eidung bis 2026 nicht für den Tagebau in Anspruch genommen werden. Dann soll die Sachlage erneut geprüft werden.

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