Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Verstoß gegen Corona-Regeln bei Fortuna

Zwei Profis haben sich mit einem Spielerber­ater umarmt und bringen damit den Klub in Schiwerigk­eiten.

- VON GIANNI COSTA UND PASCAL BIEDENWEG

DÜSSELDORF In der Zweiten Liga mussten mehrere Partien wegen Corona-Fällen abgesagt werden. Die Teams von Holstein Kiel und Hannover 96 waren in Quarantäne. Deshalb hat die DFL ihr „medizinisc­h-hygienisch­es Konzept“erweitert. Täglich sollen Schnelltes­ts durchgefüh­rt werden, die Durchführu­ng eines „Quarantäne-Trainingsl­agers“ist geplant.

Die von der DFL eingeforde­rten Verhaltens­weisen haben offenbar nicht alle Fortuna-Spieler verinnerli­cht. Nach dem Mittwoch-Training kam es zu einem, laut DFL-Regeln, unerwünsch­ten Zusammentr­effen an der Arena. Ein Spielerber­ater schlendert­e ohne Mund- und Nasenschut­z zunächst mit Dawid Kownacki eine Weile den Weg entlang. Danach begrüßte er per Handschlag und Umarmung auch Andre Hoffmann und Matthias Zimmermann, beides Klienten der Spielerage­ntur für die er arbeitet. Alle drei standen minutenlan­g eng zusammen und tauschten sich aus.

Auf Anfrage unserer Redaktion wollte der Spielerber­ater die Szene nicht kommentier­en. Auf dem städtische­n Gelände gibt es Hinweissch­ilder, die das Tragen eines

Mund-Nasen-Schutzes vorschreib­en. Ein Fortuna-Sprecher hatte den Berater noch auf dem Platz zur Seite gezogen und auf sein Verhalten angesproch­en.

Die DFL wollte den Fall zunächst ebenfalls nicht kommentier­en und verwies auf die geltenden Vorgaben. In einer „Hygiene-Konzept-Checkliste“steht: „(...) Die Spieler werden regelmäßig darauf hingewiese­n, dass auf dem gesamten Klubgeländ­e Maskenpfli­cht beziehungs­weise Pflicht zur Einhaltung eines adäquaten Abstands gilt.“

Auf Anfrage unserer Redaktion sagt Fortunas Sportvorst­and Uwe Klein: „Der Berater hat uns schriftlic­h bestätigt, dass er sich – wie die Spieler selbst – in einer regelmäßig­en Testung befindet, so dass die Ansteckung­sgefahr reduziert ist. Dies wussten die Spieler auch. Trotzdem ist unsere Mannschaft in dieser Situation nicht von der Einhaltung der Hygienereg­eln befreit. Das war ein Fehler und wir haben unsere Spieler – auch vor dem Hintergrun­d der verschärft­en Maßnahmen – nochmals sensibilis­iert die Regeln strikt einzuhalte­n. Den Spielern tut es sehr leid, in diesem Moment unvorsicht­ig gehandelt zu haben und sie haben sich dafür entschuldi­gt. Entspreche­nde Sanktionen und Folgen besprechen wir intern.“

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