Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Rheinbahn bewegt Düsseldorf und die Region seit Generation­en

- VON PATRICK JANSEN

Die Rheinbahn gehört zu Düsseldorf wie Fortuna, Altbier und der Fernsehtur­m. Wohl kein anderes Unternehme­n hat die Landeshaup­tstadt so sehr geprägt, wie die Rheinbahn.

Wer in Düsseldorf lebt oder in der Landeshaup­tstadt aufgewachs­en ist, der kommt nur schwerlich an der Rheinbahn vorbei. Der Schulweg oder der Weg zur Arbeit oder zur Universitä­t, Ausflüge in den Aquazoo oder Bundesliga-Spieltage mit der Fortuna oder der DEG – die Bahnen und Busse der Rheinbahn waren in den 125 Jahren ihres Bestehens häufig das Verkehrsmi­ttel der Wahl, wenn es für die Menschen innerhalb von Düsseldorf oder aus dem Umland bequem von A nach B gehen sollte.

Doch die Rheinbahn war stets mehr als ein Verkehrsun­ternehmen. Blickt man genauer auf die 125 Jahre ihrer Geschichte, war die Rheinbahn auch ein wichtiger Treiber für die Stadtentwi­cklung. Denn ohne die Rheinbahn würde es keine U-Bahn geben, Autos würden nicht über die Berliner Allee fahren, auch den 2013 abgerissen­en „Tausendfüß­ler“und den Jan-Wellem-Platz an der Stelle des heutigen Kö-Bogens hätte es nie gegeben.

Auch dass heute die linksrhein­ischen Stadtviert­el Oberkassel,

Niederkass­el, Heerdt und Lörick gibt, ist der Rheinbahn zu verdanken, die die ländlich geprägte linke Rheinseite für Düsseldorf erschloss. Erst durch den Bau der Oberkassel­er Brücke wurden die beiden Teile der Stadt verbunden.

Gleichzeit­ig ist die Rheinbahn ein großer Arbeitgebe­r für die Menschen der Stadt und aus dem Umland. In mehr als 120 Berufen beschäftig­t das Verkehrsun­ternehmen ihre Mitarbeite­r. An die 3300 Beschäftig­te arbeiten hinter dem Steuer von Bussen und Bahnen sowie in den Werkstätte­n, Fahrzeugha­llen, in der Verwaltung, im Einkauf oder in der Planung, Entwicklun­g und Steuerung des öffentlich­en Personenna­hverkehrs in Düsseldorf tätig. Einer der für Fußballfan­s bekanntest­en Düsseldorf­er, Fortunas früherer Torhüter und Weltmeiste­r von 1954, Toni Turek, war auch ein „Rheinbahne­r“.

Und dann sind da natürlich die Bewohner der Stadt, die „ihre“Rheinbahn rege nutzen. Laut Rheinbahn beförderte­n die 788 Busse und Bahnen vor der Corona-Pandemie täglich im Schnitt 760.000 Menschen in einem Einzugsgeb­iet von 570 Quadratkil­ometern mit über einer Million Einwohner. Somit fahren die Fahrzeuge der Rheinbahn jeden Tag zusammenge­rechnet fast viermal um die Erde. Im Jahr 2019 nutzten insgesamt 229,3 Millionen Fahrgäste die Busse und Bahnen der Rheinbahn.

Von ihrem Angebot profitiere­n auch angrenzend­e Städte und Kreise wie Duisburg, Krefeld, Solingen, Wuppertal, Mülheim, Essen, der Kreis Mettmann oder der Rhein-Kreis Neuss, die durch die Fahrzeuge der Rheinbahn mit der Landeshaup­tstadt verbunden werden.

Das 125-jährige Jubiläum der Rheinbahn steht 2021 ganz im Zeichen der Pandemie. Durch die Einschränk­ungen aufgrund des Corona-Virus fahren derzeit nur etwa 40 Prozent der Fahrgäste aus der Zeit vor Corona. Der Fortschrit­t beim Impfen lässt auf ein Ende der Einschränk­ungen und eine Rückkehr auf die Erfolgsspu­r langsam erwarten. Neue Bahnen und Busse sind bestellt und werden den Verkehr modernisie­ren. Wichtige neue Verbindung­en sind in der Planung oder bereits im Bau. Somit wird auch in schwierige­n Zeiten die erfolgreic­he Geschichte eines mit der Stadt und der Region eng verbundene­n Unternehme­ns fortgeschr­ieben. Zu dieser Entwicklun­g und diesem Jubiläum kann man nur ganz herzlich gratuliere­n.

Wie sich die Rheinbahn nun aktuell weiterentw­ickeln möchte und welchen spannenden und teils anstrengen­den Weg das Unternehme­n und die Stadt Düsseldorf bis hierher ins Jahr 2021 genommen haben, lesen Sie auf diesen Seiten.

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