Neusser drohen 15 Jahre Haft wegen Drogenhandels

NEUSS Ein 28 Jahre alter Neusser muss sich ab Mitte April vor dem Landgericht Düsseldorf verantworten. Der Mann soll zwischen März und Oktober 2018 mit mindestens 45 Kilogramm Marihuana gehandelt haben. Nun drohen ihm bis zu 15 Jahre Gefängnis. Eine Wohnung im Dreikönigenviertel soll dabei Dreh- und Angelpunkt der Drogendeals gewesen sein. Die Polizei war den Machenschaften per Zufall auf die Spur gekommen. Nachbarn hatten die Beamten gerufen, nachdem es dort an einem Montagnachmittag im Oktober 2018 zu einem lautstarken Streit und allerlei „Gepolter“gekommen war.

Zunächst versuchten der Wohnungsinhaber und ein anderer Mann noch, die Beamten am Betreten der Räume zu hindern. Nachdem die Polizisten sich Zugang zur Wohnung verschafft hatten, staunten sie nicht schlecht: In dem Wohnzimmer der Mietwohnung und mehreren Nebenräumen fanden die Ermittler insgesamt knapp sieben Kilogramm Marihuana. Das soll allerdings nur die Spitze des Eisbergs gewesen sein: Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf geht davon aus, dass der Neusser seit März 2018 mit insgesamt rund 45 Kilo Rauschgift gehandelt haben soll. Sein Erlös aus den kriminellen Geschäften: Knapp 170.000 Euro. Das Vermögen wurde ebenso beschlagnahmt wie das Rauschgift. Weitere Neusser stehen im Verdacht, an den Drogendeals beteiligt gewesen zu sein. Sie sollen als „Bunkerhalter“fungiert haben – das bedeutet, sie sollen das Rauschgift bei sich deponiert haben.

Jetzt muss sich der Neusser wegen Drogenhandels in „nicht geringer Menge“verantworten. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis. Prozessbeginn ist am 13. April, die 12. Strafkammer des Landgerichts hat für das Verfahren vier Verhandlungstage angesetzt. Mit dem Urteil wird Ende April gerechnet.

FOTO: DPA Der Fall wird vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt.