Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Offene Fragen vor Start der Badesaison

- VON SIMON JANSSEN

Die frühlingsh­aften Temperatur­en wecken bei einigen bereits die Lust, ins kühle Nass zu springen. Doch ob der Kaarster See in diesem Jahr überhaupt Besucher empfangen kann, hängt von vielen Faktoren ab.

KAARST Mit aufgeweich­ten Start-Terminen ist man bei den Kreiswerke­n Grevenbroi­ch bereits vertraut. Wegen der Corona-Pandemie musste der eigentlich traditione­ll für den 1. Mai vorgesehen­e Saisonstar­t am Kaarster See (und am Strabeach in Dormagen) im vergangene­n Jahr um knapp einen Monat auf den 30. Mai verlegt werden. Jetzt, nur rund einen Monat vor dem eigentlich­en Öffnungste­rmin – die Temperatur­en steigen und damit die Lust der Menschen, sich in Badegewäss­ern abzukühlen –, sind allerdings mehr Fragen offen als beantworte­t. „Wir wissen derzeit noch nicht, ob wir dieses Jahr überhaupt öffnen können – und wenn doch, unter welchen Bedingunge­n“, sagt Daniel Caspers von den Kreiswerke­n Grevenbroi­ch, die den Kaarster See betreiben.

Das Problem: Die Infektions­lage und die damit verbundene­n Verordnung­en wechselten ständig. Bedeutet: Derzeit wird den Verantwort­lichen ein großes Maß an Flexibilit­ät abverlangt – und die haben sie! „Wir bereiten uns so vor, als wenn wir normal öffnen würden“, sagt Caspers. Von Vorteil sei, dass man als Strandbad über ein Naturgewäs­ser verfüge und das Wasser somit nicht erst mit Chlor und Co. aufbereite­n müsse, damit Kunden wieder schwimmen und plantschen können.

Die routinemäß­igen Arbeiten – unter anderem Strände abziehen und die Wiesen mähen – würden ohnehin unabhängig von der Pandemie erledigt. „Das machen wir alleine schon, um die Anlage gepflegt zu halten“, sagt Caspers. Ein weiterer Vorteil ist, dass man bei einer Öffnung in diesem Jahr auf wertvolle Erfahrungs­werte von 2020 zurückgrei­fen könne. Nicht nur die Abläufe seien eingespiel­t, sondern Dinge, die man im vergangene­n Jahr erst anschaffen musste – Desinfekti­onsmittel-Spender, eine Besucher-Zählung und Co. – seien nun vorhanden, was die Vorbereitu­ngszeit deutlich verkürze.

Das Konzept im vergangene­n Jahr: Um zum Beispiel die Abstandsre­geln einhalten zu können, wurden die Obergrenze­n bei den Besucherza­hlen festgelegt. Am Kaarster See hatten maximal 2500 Gäste Einlass. Damit sich keiner vergeblich auf den Weg machen musste, empfohlen die Kreiswerke allen Besuchern, sich vorher auf der eigenen Homepage oder über die See-Hotline zu informiere­n. An diesen beiden Stellen wurde aktuell informiert, ob noch Einlass möglich ist. Darüber hinaus galt: Wer schwimmen gehen wollte, musste sich mit einem Formular registrier­en, was auf der Homepage herunterge­laden werden konnte. Die Besucher wurden bereits am Bahnhof und an den Parkplätze­n auf den Einlass-Stopp hingewiese­n. Außerdem mussten alle Besucher in den Eingangs- und Warteberei­chen sowie in den Sanitäranl­agen

Mund-Nasenschut­z tragen. Die Badeinseln waren grundsätzl­ich gesperrt.

Trotz aller Einschränk­ungen – mit denen sich Besucher wohl auch in diesem Jahr arrangiere­n müssten, in welchem Umfang auch immer – waren die Verantwort­lichen mit den Besucherza­hlen zufrieden. Dennoch spiegelten sich der verspätete Start und die Besucherza­hl-Grenze in der Bilanz wider: Wurden 2019 noch knapp 73.000 Besucher registrier­t, waren es im vergangene­n Jahr knapp 61.000. „Das Wetter war in beiden Jahren vergleichb­ar“, sagt Caspers.

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ARCHIV-FOTO: SALZ Der Kaarster See ist eine beliebte Erfrischun­gsmöglichk­eit. Doch ob und wann er in diesem Jahr öffnen wird, steht noch nicht fest.

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