Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Offene Fragen vor Start der Badesaison
Die frühlingshaften Temperaturen wecken bei einigen bereits die Lust, ins kühle Nass zu springen. Doch ob der Kaarster See in diesem Jahr überhaupt Besucher empfangen kann, hängt von vielen Faktoren ab.
KAARST Mit aufgeweichten Start-Terminen ist man bei den Kreiswerken Grevenbroich bereits vertraut. Wegen der Corona-Pandemie musste der eigentlich traditionell für den 1. Mai vorgesehene Saisonstart am Kaarster See (und am Strabeach in Dormagen) im vergangenen Jahr um knapp einen Monat auf den 30. Mai verlegt werden. Jetzt, nur rund einen Monat vor dem eigentlichen Öffnungstermin – die Temperaturen steigen und damit die Lust der Menschen, sich in Badegewässern abzukühlen –, sind allerdings mehr Fragen offen als beantwortet. „Wir wissen derzeit noch nicht, ob wir dieses Jahr überhaupt öffnen können – und wenn doch, unter welchen Bedingungen“, sagt Daniel Caspers von den Kreiswerken Grevenbroich, die den Kaarster See betreiben.
Das Problem: Die Infektionslage und die damit verbundenen Verordnungen wechselten ständig. Bedeutet: Derzeit wird den Verantwortlichen ein großes Maß an Flexibilität abverlangt – und die haben sie! „Wir bereiten uns so vor, als wenn wir normal öffnen würden“, sagt Caspers. Von Vorteil sei, dass man als Strandbad über ein Naturgewässer verfüge und das Wasser somit nicht erst mit Chlor und Co. aufbereiten müsse, damit Kunden wieder schwimmen und plantschen können.
Die routinemäßigen Arbeiten – unter anderem Strände abziehen und die Wiesen mähen – würden ohnehin unabhängig von der Pandemie erledigt. „Das machen wir alleine schon, um die Anlage gepflegt zu halten“, sagt Caspers. Ein weiterer Vorteil ist, dass man bei einer Öffnung in diesem Jahr auf wertvolle Erfahrungswerte von 2020 zurückgreifen könne. Nicht nur die Abläufe seien eingespielt, sondern Dinge, die man im vergangenen Jahr erst anschaffen musste – Desinfektionsmittel-Spender, eine Besucher-Zählung und Co. – seien nun vorhanden, was die Vorbereitungszeit deutlich verkürze.
Das Konzept im vergangenen Jahr: Um zum Beispiel die Abstandsregeln einhalten zu können, wurden die Obergrenzen bei den Besucherzahlen festgelegt. Am Kaarster See hatten maximal 2500 Gäste Einlass. Damit sich keiner vergeblich auf den Weg machen musste, empfohlen die Kreiswerke allen Besuchern, sich vorher auf der eigenen Homepage oder über die See-Hotline zu informieren. An diesen beiden Stellen wurde aktuell informiert, ob noch Einlass möglich ist. Darüber hinaus galt: Wer schwimmen gehen wollte, musste sich mit einem Formular registrieren, was auf der Homepage heruntergeladen werden konnte. Die Besucher wurden bereits am Bahnhof und an den Parkplätzen auf den Einlass-Stopp hingewiesen. Außerdem mussten alle Besucher in den Eingangs- und Wartebereichen sowie in den Sanitäranlagen
Mund-Nasenschutz tragen. Die Badeinseln waren grundsätzlich gesperrt.
Trotz aller Einschränkungen – mit denen sich Besucher wohl auch in diesem Jahr arrangieren müssten, in welchem Umfang auch immer – waren die Verantwortlichen mit den Besucherzahlen zufrieden. Dennoch spiegelten sich der verspätete Start und die Besucherzahl-Grenze in der Bilanz wider: Wurden 2019 noch knapp 73.000 Besucher registriert, waren es im vergangenen Jahr knapp 61.000. „Das Wetter war in beiden Jahren vergleichbar“, sagt Caspers.