Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Hier fehlt ein Radweg“– Klimaschützer starten Plakat-Aktion
KAARST (jasi) Aktuell sind sie lediglich rund um die Girmes-Kreuz-Straße – von der Neersener Straße bis zur Erftstraße – zu sehen, doch aus den bislang 15 Plakaten sollen in den kommenden Wochen rund 200 werden. Um die Botschaft zu verstehen, reicht ein kurzer Blick: „Hier fehlt ein Radweg“ist auf den Plakaten zu lesen.
Hinter der Aktion steckt das Klimabündnis „Kaarster for Future“, das derzeit einen Bürgerentscheid für ein besseres Radverkehrsnetz in der Stadt vorbereitet. Ziel ist es, eine für den Rat bindende Entscheidung der Bürger herbeizuführen, um in den nächsten sieben Jahren ein durchgängiges Radverkehrsnetz zu realisieren. „In der Vorphase wollen wir mit den Plakaten Stellen, an denen die Situation für Fahrradfahrer sehr unbefriedigend ist, weil es keinen Radweg gibt, ins öffentliche
Bewusstsein rücken“, sagt Werner Kindsmüller, Sprecher der Initiative. Als nächstes wolle man Plakate in Vorst an der Antoniusstraße platzieren und nach und nach die „neuralgischen Punkte“im Stadtgebiet abfahren. Was Kindsmüller – in Anbetracht einer nicht genehmigten Demonstration vor wenigen Wochen – schmunzelnd betont: „Die Plakat-Aktion ist bei der Stadt angemeldet.“
Um auf die Probleme in Kaarst aufmerksam zu machen, hat die Initiative sogar mittlerweile eine eigene Rubrik eingeführt: Auf ihrer Homepage „kürt“sie regelmäßig das „Hindernis der Woche“. Als jüngste Gefahrenstelle wird der Weg in Vorst vom Rott zur Antoniusstraße genannt. Die Kritik: Die Kurve der Antoniusstraße behindere die Sicht der Fahrradfahrenden und es sei nicht auf den ersten Blick erkennbar, ob die Straße frei ist. Es gebe keine Markierungen und auch keine Hinweise an Autofahrende, dass dort Fahrradfahrende aus der Nebenstraße kommen können.
Die Kaarster Initiative fordert deshalb baulich getrennte Radverkehrsanlagen in jeder Fahrtrichtung – und zwar an allen Straßen, auf denen eine Fahrgeschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde und mehr erlaubt ist.