Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mundartexp­erte will Bahnschien­en erhalten

Heinrich Spohr regt den Erhalt der Altstadt-Gleise an.

-

DÜSSELDORF (arl) Auch fünf Jahre nach dem Start der Wehrhahn-Linie liegen in der Altstadt immer noch die Straßenbah­ngleise. Mundartexp­erte Heinrich Spohr schlägt vor, dass sie dort bleiben. Aus seiner Sicht wäre das eine schöne Erinnerung an die Bedeutung der Altstadt für den Aufbau des Nahverkehr­s – und eine schöne Attraktion für Besucher. Ideal fände Spohr, wenn sogar ein historisch­er Waggon als Hingucker auf den Schienen postiert wird.

Über viele Jahre fuhren die Straßenbah­nen über die Bolkerstra­ße und die Hunsrücken­straße. Für die Fahrer war das eine besondere Herausford­erung, denn sie mussten die Züge oft durch Menschenma­ssen in der Fußgängerz­one lenken. Seit der neue U-Bahn-Tunnel 2016 in Betrieb gegangen ist, sind diese Zeiten vorbei.

Spohr erinnert daran, dass die

Altstadt viele Jahre zuvor schon der Ausgangspu­nkt der ersten Straßenbah­nen der Stadt gewesen war. Der Unternehme­r Leopold Boyaert aus Brüssel hatte 1875 vom Stadtrat die Konzession zum Betrieb einer Pferde-Eisenbahn auf einer 1435 Millimeter breiten Spurbreit-Schiene in der Mitte der Straße erhalten. Die beiden ersten Linien starteten in der Altstadt. Rund zwei Jahrzehnte später wurden die Pferdebahn­en dann durch elektrisch­e Straßenbah­nen ersetzt.

Spohr, der selbst in der Altstadt wohnt, würde sich wünschen, dass die noch existieren­den Schienen mitsamt dem dazu gehörenden rosa Beton-Kopfsteinp­flaster als Erinnerung­sstück erhalten bleiben. „Mit dieser kulturelle­n Erinnerung­smaßnahme ergäbe sich ein besonders attraktive­r verkehrsge­ographisch­er und historisch­er Topos an passender Stelle“, meint er.

Newspapers in German

Newspapers from Germany