Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadt erwägt Sperrung der Zonser Altstadt
Um ein überfülltes Zons zu vermeiden, plant die Stadt Maßnahmen: die Absperrung einzelner Sitzgelegenheiten, Kontrollen und eine Personenbegrenzung in der Altstadt. Ärger gibt es zudem um Gruppentreffen im Skatepark.
DORMAGEN In der Corona-Krise scheint die Zonser Altstadt immer wieder das Sorgenkind der Stadt Dormagen zu sein, daher zieht die Stadt nun in Erwägung, die Altstadt über die Ostertage temporär zu sperren. „Wir werden frühzeitig die Besucherströme regulieren und gegebenenfalls vorübergehend keine Menschen mehr in die Altstadt hineinlassen, sollte der Andrang zu groß werden“, kündigt Ordnungsdezernent Torsten Spillmann an. „Wir hoffen allerdings sehr darauf, dass die Touristinnen und Touristen unserem Aufruf folgen und gar nicht erst nach Zons kommen.“An den zurückliegenden Wochenenden war insbesondere bei schönem Wetter in der Zonser Altstadt sehr viel los, so dass die Einhaltung der Corona-Regeln nicht immer beachtet
„Wir haben zusätzliche Kräfte im Einsatz, um je nach Situation reagieren zu können“
Torsten Spillmann Ordnungsdezernent wurde. Daher bittet die Stadt weiterhin darum, von touristischen Besuchen abzusehen und den Osterspaziergang lieber in der eigenen Umgebung zu machen. „Wir haben zusätzliche Kräfte im Einsatz, um je nach Situation entsprechend reagieren zu können“, erklärt Spillmann.
Zusätzlich appelliert das Ordnungsamt der Stadt an alle Nutzer des Horremer Skateparks sowie des Dirtparks, die geltenden Corona-Vorschriften zu beachten. Derzeit seien die Sportanlagen regelmäßig überfüllt. „In den nächsten Tagen kontrollieren unsere Kräfte vom Ordnungsamt, auch mit Unterstützung der Polizei, verstärkt im gesamten Stadtgebiet, auch im Bereich des Skate- und Dirtparks. Sollten die Anlagen überfüllt sein, müssen wir sie leider schließen“, warnt Pressesprecher Nils Heinichen gegenüber der Redaktion.
„Wir beobachten zum Teil allein auf den beiden Skateanlagen 50 bis 60 Personen gleichzeitig“, sagt Ordnungsund Sportdezernent Torsten Spillmann. „Aufgrund der Corona-Auflagen dürfen sich aktuell jedoch nur maximal 14 Personen im neuen und 20 Personen im alten Skatepark sowie 49 Personen im Dirtpark aufhalten.“Bußgelder wurden laut Nils Heinichen bis jetzt noch nicht verteilt, und dies sei auch nicht das Ziel der Stadt: „Wir wollen den Effekt mit Kommunikation erzeugen, das ist unser Leitgedanke. Wir wollen auf keinen Fall den Jugendlichen das Geld aus der Tasche
ziehen.“Dennoch müsse man natürlich im Sinne des Infektionsschutzgesetzes handeln, denn insbesondere die britische Mutation des Virus verbreite sich auch im Freien. Die Stadt will laut Pressesprecher Aufklärung betreiben, anstatt Bußgelder zu verteilen. In den kommenden Tagen sollen daher Schilder aufgestellt werden, die beispielsweise über die erlaubte Personenzahl aufklären.
Spillmann weist darauf hin, dass Sport unter freiem Himmel laut der aktuellen Coronaschutzverordnung mit maximal fünf Personen aus maximal zwei Haushalten erlaubt ist und ein Mindestabstand von fünf Metern zwischen den einzelnen Sportlern beziehungsweise Sportlergruppen eingehalten werden muss. Immer wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann, ist zumindest eine Alltagsmaske zu tragen. Bereits im vergangenen Jahr sperrte die Stadt die Zonser Altstadt sicherheitshalber. Damals wurden die Parkplätze rund um Zons außerdem für Nicht-Zonser gesperrt, um einen Andrang von Touristen und Ortsfremden über die Ostertage zu vermeiden.