Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Grüne fordern Satzung zum Schutz von Hecken
DORMAGEN (kiba) In Zeiten des fortschreitenden Insektensterbens und des allgemeinen Artenrückgangs zählt jeder Rückzugsraum sowie jede Nahrungsgrundlage für Insekten und Vögel. Bäume und Hecken tragen aber nicht nur zum Artenschutz bei, sondern sie verbessern das Stadtklima. In umweltbelasteten Bereichen filtern sie Luftschadstoffe und liefern den für Menschen lebenswichtigen Sauerstoff. Aus diesen Grünen wollen sich die Dormagener Grünen für den Erhalt von Hecken und Bäumen einsetzen.
„Wie wichtig das Grün für uns Menschen ist, zeigt sich an der Leistung, die erbracht wird. Eine ausgewachsene Buche versorgt jeden Tag etwa 50 Menschen mit Sauerstoff“, sagt René Jungbluth, Ortsverbandsvorsitzender der Dormagener Grünen. Mit einer städtischen Satzung, die die Partei fordert, können Bäume und Hecken ab eines gewissen Stammumfangs oder einer Heckenlänge und bis auf wenige Ausnahmen unter Schutz gestellt werden.
Ziel ist es, die Entfernung und Beschädigung von Bäumen und Hecken ohne jegliche Regelung zu verhindern.
Die Länder haben auf Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes den Kommunen die Möglichkeit gegeben, solche Naturschutzverordnungen aufzustellen. Einige Kommunen nutzen dies und haben für sich eine Baumschutzsatzung aufgestellt, einige wenige auch für Hecken. Laut René Jungbluth spielen dabei jedoch gerade die Hecken eine bedeutende Rolle. „Über einen Schutzraum für Tiere hinaus regulieren sie das Kleinklima und vernetzen natürliche oder naturnahe Biotope.“
Die Fraktion der Grünen hat dazu bereits einen Vorschlag für eine Satzung zum Erhalt von Bäumen und Hecken erarbeitet. Mit einer Satzung zum gemeinsamen Schutz von Bäumen und Hecken könnte die Stadt Dormagen gegenüber anderen Kommunen eine Vorreiterrolle einnehmen und sich klar zum Naturund Umweltschutz bekennen.