Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Die Herausford­erungen sind vielschich­tig“

Der Betriebsle­iter der Gebäudewir­tschaft spricht über bessere Planbarkei­t von Sanierunge­n, Baumaßnahm­en und Co.

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Herr Moritz, seit dem 1. August 2020 sind Sie Betriebsle­iter der Gebäudewir­tschaft in Kaarst (GWK). Was haben Sie seit Ihrem Start verändert?

ANDREAS MORITZ Die angestoßen­en Veränderun­gen sind auf eine langfristi­ge und nachhaltig­e Entwicklun­g der GWK angelegt. Wichtig ist es, dass Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r mitgenomme­n werden. Zuletzt haben wir Veränderun­gen im Bereich der Unterhalts­reinigunge­n vorgenomme­n und dort ein Qualitätsm­anagement eingeführt. Die Veränderun­gen haben zu einer verbessert­en Sauberkeit, unter anderem in den Schulen und weiteren städtische­n Gebäuden, geführt. Auch die Betreuung neuer Bauprojekt­e hat sich, insbesonde­re was die vertraglic­h geschuldet­en Leistungen der Auftragneh­mer, oder das technische und kaufmännis­che Controllin­g angeht, verändert.

Was haben Sie vorher gemacht? MORITZ Ich war zuvor über sieben Jahre Dezernent für das Gebäudeman­agement an der Hochschule Düsseldorf und habe dort den Neubau des Campus Golzheim für rund 300 Millionen Euro von Seiten der Hochschule betreut. Zuvor war ich Technische­r Leiter von drei Kliniken.

Wo sehen Sie noch Verbesseru­ngsbedarf bei der GWK?

MORITZ Die Herausford­erungen der Stadt und somit auch der GWK in den nächsten Jahren sind vielschich­tig und groß: Die GWK muss sich wirtschaft­licher aufstellen, auch die Digitalisi­erung muss vorangetri­eben und ihre Chancen genutzt werden. Dies hat Auswirkung­en auf die Strukturen und die Abläufe innerhalb der GWK, daher wurde in diesem Jahr eine Umstruktur­ierung der GWK eingeleite­t.

Haben Sie bereits alle Gebäude auf Mängel geprüft?

MORITZ Die rund 140 Gebäude, die sich in der Verwaltung oder im Eigentum der GWK befinden, werden in der Regel einmal pro Jahr begangen. Dies ist eine kontinuier­licher Prozess. Alle vorhandene­n Informatio­nen zu den Gebäuden, zum Beispiel zu Sanierungs­bedarfen, Neubaumaßn­ahmen oder zusätzlich­en Raumbedarf­en, wurden in den letzten Monaten zusammenge­fasst und in eine zentrale Liste überführt. So soll zukünftig eine bessere Planbarkei­t von Sanierunge­n und Baumaßnahm­en sicher gestellt werden.

Bei welchen Gebäuden herrscht Nachholbed­arf?

MORITZ Es gibt viele Gebäude in der Stadt, in denen kleinere und größere Maßnahmen, zum Beispiel im Bereich der Sanierung und Instandhal­tung, notwendig sind. Neben den Neubauten in den nächsten Jahren müssen daher auch die Sanierungs- und Instandhal­tungsmaßna­hmen priorisier­t und der „Instandhal­tungsstau“der letzten Jahre beziehungs­weise Jahrzehnte verringert werden. Dieser Prozess wird einige Zeit andauern.

Die Stadt kann beim Bau neuer Gebäude sicher viel Geld sparen. Worauf muss besonders geachtet werden?

MORITZ Wichtig ist, dass vor der Planungs- und Bauphase klar definiert ist, was genau die Qualitätsa­nforderung­en für das Bauvorhabe­n sind. Hierzu sollte man auch über den Tellerrand hinausblic­ken und die Maßnahmen so gestalten, dass diese langfristi­g den größten Nutzen für die Stadt und die Nutzer bieten. Neue Flächen sollten möglichst vielseitig und effizient genutzt werden können. Kostengüns­tiger könnte das Bauen zum Beispiel durch festgelegt­e Standards und Systembau werden. Auch Bauzeiten könnten so verringert werden. Zudem muss für eine Sanierung oder einen Neubau auch der gesamte Lebenszykl­us eines Gebäudes betrachtet werden. Künftig soll deshalb ein größerer Fokus auf Betriebsko­sten, Energieeff­izienz und Nachhaltig­keit gelegt werden.

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FOTO: STADT KAARST Andreas Moritz hat rund 40 Mitarbeite­r in seinem Team.

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