Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Tierische Sprache genauer untersucht
Alle Tiere kommunizieren miteinander. Je sozialer sie leben, desto komplexer ist ihre Sprache. Mit Hunden, Papageien und Affen ist eine gewisse Verständigung möglich. Ein internationales Forschungsteam will mit genauen Ruf-Analysen den Code der Orcas knacken.
Schwertwale sind gesellige Meeresräuber, die über ein breites Spektrum von Lauten verfügen. Dies nutzen sie ausgiebig bei den verschiedensten Gelegenheiten. So verabreden sie sich offensichtlich auch zu ausgeklügelten Beutezügen. Schon lange wird vermutet, dass sie sich während der Vorbereitung intensiv miteinander „unterhalten“. Dazu brauchen sie ein relativ hoch entwickeltes akustisches System zum Informationsaustausch – also eine Sprache. Diesen komplizierten Code aus verschiedenen Klick- und Schnarrlauten zu knacken, hat sich ein deutsch-kanadisches Team um Prof. Dr.-Ing. Elmar Nöth (Pattern Recognition Lab, Universität Erlangen) und Rachel Xi Cheng (Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin) vorgenommen. Doch die marine Lebensweise ihrer Probanden erschwert die Erforschung der Schwertwal-Kommunikation. Drei Jahre lang geht das Team aus Spezialisten der Bereiche Linguistik, Informatik, Biologie, Akustik und anderer mit einem Forschungstrimaran auf Expedition vor die kanadische Pazifikküste. Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts „Deep Animal Linguistic Analysis“(DALA) beobachten und belauschen die Wissenschaftler die Orca-Verbände.
Terra X: Die Sprache der Tiere, 19.30 Uhr, ZDF