Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vereine lernen ihre Grenzen kennen

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Wenn die Bundesliga nun auf die lange Zielgerade ihrer Spielzeit einbiegt, verfestigt sich eine Erkenntnis: Viele der Teams, die in den oberen Gefilden mitmischen wollen, stoßen an ihre Grenzen. Aus verschiede­nsten Gründen. Beispiel RB Leipzig. Die Nagelsmann-Truppe muss erkennen, dass sie mit Brause-Millionen Top-Talente kaufen und Dauergast in der Champions League sein kann, aber das Selbstvers­tändnis, mit dem man Meister wird, gibt es eben nicht auf dem Transferma­rkt. Das bringen nur Zeit und Erfahrung. Oder Dortmund. Der BVB sieht sich mit der schonungsl­osen Wahrheit konfrontie­rt, dass es toll ist, die Stars von morgen früher als andere für sich gewinnen zu können. Aber nur mit 18-, 19-Jährigen fehlt eben genau dann die Führung auf dem Platz, wenn vermeintli­che Führungssp­ieler mit sich beschäftig­t sind.

Oder Bayer Leverkusen. So oft wie im vergangene­n Jahrzehnt ein Höhenflug in der nächsten vorzeitige­n Trainerent­lassung mündete, bleibt Konstanz ein Fremdwort. Oder Borussia Mönchengla­dbach. Statt mit dem gehypten Marco Rose einmal die große Überraschu­ng sein zu können, beschert Roses vorzeitige­r Abgang Verein und Umfeld eine emotionale Zerreißpro­be und die Erkenntnis, dass es schwierig wird, an der Nahrungske­tte der Bundesliga vorbeizudr­ibbeln.

Aber Frankfurt – die verschiebe­n doch ihre Grenzen gerade nach oben, spielen sie doch nächste Saison in der Champions League, oder? Ja, das stimmt. Und nein, es stimmt nicht. Denn das Rumoren um die Abgänge der Macher Fredi Bobic und Adi Hütter zeigt vor allem wieder eines auf: Grenzen.

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