Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bauunternehmung Bünz feiert 100-jähriges Bestehen
DORMAGEN (mcv) Udo Bünz war gerade einmal 25 Jahre alt, als er 1989 seinen Vater am Sterbebett zwei Versprechen gab. Erstens: Dass er das Bauunternehmen der Familie von nun an in dritter Generation weiterführen werde. Und zweitens: Dass er mindestens so lange weitermachen wolle, bis die Firma ihr 100-jähriges bestehen feiern könne. Nun, am vergangenen Donnerstag und 32 Jahre später, konnte Udo Bünz auch sein zweites Versprechen wahrmachen.
„Es ist eine große Last von mir gefallen. Denn wenn man seinem Vater etwas verspricht, dann möchte man das natürlich auch halten“, sagt Bünz.
Sein Großvater Wilhelm Bünz hatte das Bauunternehmen am 1. April 1921 in Niendorf bei Rendsburg an der Ostsee gegründet. Sein Sohn Hans Bünz – der Vater von Udo Bünz – habe das Unternehmen dann im Jahr 1955 nach Düsseldorf gebracht, wo sich noch heute der
Hauptsitz befindet. Dass Udo Bünz selbst auch einmal das Unternehmen weiterführen wolle, sei für ihn schon immer klar gewesen. Schon als Schüler habe er jeden Samstag um 6 Uhr morgens auf der Baustelle gestanden. Mit 16 Jahren fing er dann eine Lehre als Maurer an und holte anschließend sein Fachabitur nach, um in Wuppertal Bauingenieurwesen zu studieren. Im Jahr 1989 ging Udo Bünz dann für acht Monate zur Bundeswehr – bis sein Vater verstarb und er ihm zum Abschied die zwei Versprechen gab.
Nach Dormagen führte Udo Bünz im Jahr 1996 die Liebe. Seine Frau lebte in der Stadt und Udo Bünz fand dort nicht nur eine neue Heimat, sondern vier Jahre später auch einen Standort für sein zweites Büro an der Ubierstraße. Eigentlich hätte Udo Bünz das 100-jährige Bestehen gerne zusammen mit seinen Schützenbrüdern vom Bürger-Schützen-Verein Dormagen gefeiert. Wegen der Pandemie geht das nun natürlich nicht. Ein paar Glückwünsche habe er aber schon erhalten – auch von seinen vier Kindern. Dass irgendwann einmal eines von ihnen das Unternehmen weiterführen könnte, danach sehe es aktuell aber nicht aus. „Ich möchte ja auch niemanden darein schubsen“, sagt Udo Bünz. Der Zukunft seiner Firma blicke er gelassen entgegen. „Ich habe schließlich alles erreicht, was ich erreichen wollte“, sagt Bünz.