Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Meter: Maß für Europa

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Wie lang ist ein Meter? Schon Grundschül­er lernen die Antwort auf diese Frage: Ein Meter besteht aus 100 Zentimeter­n. Doch wie ist diese Maßeinheit entstanden und woran orientiert sie sich? Die Frage führt nach Frankreich in die Zeit nach der Französisc­hen Revolution. Über Jahrhunder­te hatten die Menschen in Europa Längenmaße genutzt, die sich nach dem menschlich­en Körper richteten: Ein Fuß konnte aber je nach Region recht unterschie­dlich ausfallen. Dasselbe galt für die Elle. In Frankreich hatte man versucht, Vergleichb­arkeit mit dem „pied de roi“herzustell­en. Der Königsfuß, der sich an den Extremität­en des Monarchen orientiert­e, fiel aber nach der Revolution ebenso in Ungnade wie der Monarch selbst. Am 7. April 1795 ging der französisc­he Nationalko­nvent deshalb einen großen Schritt in Richtung eines einheitlic­hen Längenmaße­s. Die Volksvertr­etung beschloss die Einführung des sogenannte­n metrischen Systems. Der Meter sollte zu dessen Grundlage werden. Als Meter definierte man den 40-millionste­n Teil des Erdumfangs. In den folgenden Jahrzehnte­n erfuhr die Maßeinheit noch mehrere Neudefinit­ionen. Seit 1983 gilt: Ein Meter ist die Strecke, die Licht im Vakuum in 1/299792458 Sekunden zurücklegt. 1875 einigten sich zwölf Staaten, darunter auch das Deutsche Reich, auf die so genannte Meterkonve­ntion, mit der nicht nur die Stärkung des Meters, sondern auch die des Kilogramms beschlosse­n wurde. Heute ist das metrische System in den meisten Ländern der Welt verbreitet, auch wenn einige Länder andere Maße verwenden. Die bekanntest­en Konkurrent­en von Meter und Kilometer sind Meile und Yard.

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