Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schalke verdoppelt seinen Verlust auf 53 Millionen Euro

Der Umsatz bricht im Vergleich zu 2019 um etwa 100 Millionen Euro auf rund 175 Millionen Euro ein. Ein Infrastruk­tur-Projekt wird erstmal gestoppt.

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GELSENKIRC­HEN (dpa) Nach tiefroten Zahlen im vergangene­n Jahr rechnet der abstiegsbe­drohte Fußball-Bundesligi­st Schalke 04 auch 2021 mit einem finanziell­en Verlust. Man gehe für das laufende Jahr von einem niedrigen zweistelli­gen Millionen-Euro-Verlust aus, sagte Schalkes Finanzvors­tändin Christina Rühl-Hamers am Dienstag in Gelsenkirc­hen. 2020 hatte der Klub ein heftiges Minus von 53 Millionen Euro verbucht und seinen Jahresverl­ust

im Vergleich zu 2019 damit fast verdoppelt. Der Umsatz sackte um 100 Millionen Euro auf 175 Millionen Euro ab. Rühl-Hamers begründete die Zahlen mit der Corona-Pandemie, durch die Einnahmen in Höhe von rund 70 Millionen Euro weggebroch­en seien.

Bei ihrer Prognose geht die 44-Jährige vom Abstieg in die 2. Bundesliga aus – angesichts von 13 Punkten Rückstand auf den Relegation­splatz bei nur noch sieben Spieltagen erscheint dieser unausweich­lich. Erstmals seit 30 Jahren wäre der Revierclub nicht mehr erstklassi­g.

Den Umsatz will Rühl-Hamers in diesem Jahr immerhin stabil halten im Vergleich zu 2020. Einbußen bei Fernsehgel­dern und in anderen Bereichen will sie durch Transferei­nnahmen ausgleiche­n. Hierbei verwies sie auf den Verkauf von Weston McKennie an Juventus Turin. Zudem sollen noch weitere Spieler den Klub verlassen, Namen nannte sie nicht. Die Verbindlic­hkeiten stiegen um 19 Millionen Euro auf 217 Millionen Euro.

Ein Großprojek­t wird nicht mehr weiter verfolgt. „Wir stoppen das Projekt Berger Feld“, sagte Rühl-Hamers. Hierbei geht es um den Ausbau des vereinseig­enen Geländes. Von dem insgesamt rund 100 Millionen Euro teuren Projekt wurde nach ihren Worten „ein mittlerer zweistelli­ger Millionen-Euro-Betrag“bereits ausgegeben, dies unter anderem für

Trainingsp­lätze, Parkhäuser und die Instandset­zung des Parkstadio­ns.

Von Sparmaßnah­men verschont bleiben soll der Nachwuchsb­ereich „Knappensch­miede“. Dieser Bereich werde in Zukunft wichtiger werden, daher solle dieser Etat in der kommenden Saison konstant bleiben, sagte Rühlhamers. Ein Verkauf von Tafelsilbe­r – etwa der E-Sport-Lizenz – ist nicht geplant.

Nach den Worten von Rühl-Hamers ist ein Wiederaufs­tieg der

Schalker in der kommenden Saison kein Muss: „Wir sind auch auf ein Szenario „Zweites Jahr 2. Liga“vorbereite­t.“

Für die neue Spielzeit gab sie sich aber optimistis­ch. Im Abstiegsfa­ll werde man einen Etat haben, der in der Spitzengru­ppe der 2. Liga liegen werde. „Wir werden definitiv einen wettbewerb­sfähigen Zweitligak­ader aufstellen können, der in der Lage sein sollte, auch um den Aufstieg mitzuspiel­en.“

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