Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Seniorenbeirat will Industriebrache umwidmen
KAARST (seeg) Wenn am Donnerstag erstmals in der neuen Legislatur der neu gewählte Seniorenbeirat zu seiner Sitzung zusammenkommt, stehen den neuen Mitgliedern gleich mal 15 Tagesordnungspunkte bevor. Unter dem Punkt 11.2 geht es um die ehemalige Likörfabrik von Moritz Thienelt in Holzbüttgen. Der Seniorenbeirat will die Industriebrache an der Waldenburger und der Beuthener Straße in ein „Wohnungsquartier für Generationen“umwidmen.
Einen entsprechenden Antrag hatte das Gremium bereits im vergangenen Jahr gestellt, dieser kommt nun wieder auf den Tisch. „Die Industriebrache ist schon mehr als 20 Jahre dort und es passiert nichts. Wir wollen, dass es zumindest teilweise in ein Wohngebiet umgewandelt wird“, erklärt Manfred Schmidt, Vorsitzender des Seniorenbeirats. Die Straßen, die zu der ehemaligen Likörfabrik führen, in der damals bis zu 120 Menschen arbeiteten und wo Likörspezialitäten wie die „Echte Kroatzbeere“hergestellt wurden, seien laut Schmidt nicht für ein Gewerbegebiet geeignet. „Man könnte dort auch gut bezahlbaren Wohnraum schaffen, der in Kaarst dringend benötigt wird. Hier sollte etwas passieren“, so Schmidt weiter.
In dem Antrag von damals werden neben dem generationsübergreifenden Wohnen auch ein Kindergarten, ein Nahversorger und Treffpunkte mit genügend Parkraum als mögliche neue Nutzung genannt. „Die Infrastruktur mit dem kurzen Weg zum Bahnhof kann sofort genutzt werden“, heißt es. Das Wohnquartier an dieser Stelle würde zu der bisher geplanten gewerblichen Bebauung der Stadt passen, meint Schmidt. Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart hatte im Juni 2020, als zuletzt über die Nutzung gesprochen wurde, erklärt, dass sich erst einmal der Bau- und Planungsausschuss damit befassen müsse. Bislang gelte das Credo, dass Gewerbeflächen Gewerbeflächen bleiben sollen. Eine Änderung des Bebauungsplans sei möglich, wäre aber zwingend mit vielen politischen Beschlüssen verbunden.