Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Schon 15.000 Anträge auf Vorrang beim Impfen
Vorerkrankte oder pflegende Angehörige können sich beim Gesundheitsamt melden, um schneller geimpft zu werden. Pro Tag kommen rund 1000 Mails.
DÜSSELDORF Nach den Regeln des NRW-Gesundheitsministeriums kann das städtische Gesundheitsamt seit rund zwei Wochen in Einzelfällen Personen in der Impfreihenfolge höherpriorisiert einstufen. Dafür muss man sich per Mail an das Amt wenden, bislang haben das nach Auskunft der Stadt 15.000 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer getan. Pro Tag gehen derzeit einem Sprecher zufolge rund 900 bis 1000 Anträge ein, ihre Zahl sei im Laufe der Zeit deutlich gestiegen.
Grundsätzlich die Möglichkeit, sich schneller impfen zu lassen, haben etwa Menschen mit schwerwiegenden Vorerkrankungen, solche, die immunsupprimierende Medikamente nehmen und pflegende Angehörige älterer oder kranker Menschen. Das Gesundheitsamt prüft jeden Antrag und entscheidet, so der Sprecher, „individuell und gewissenhaft, ob eine Höherpriorisierung möglich und medizinisch vertretbar ist.“Hinweise darauf, dass Personen versuchen, sich über diesen Weg vorzudrängeln, gebe es derzeit nicht.
Rund 90 Prozent der Anträge werden demnach positiv beschieden. Die Gesetzeslage sei aber sehr dynamisch, regelmäßig würden deshalb Anpassungen und Veränderungen bei der Impfreihenfolge vorgenommen. Für die Bearbeitung eines Antrags benötigt das Gesundheitsamt in der Regel nur wenige Tage. Voraussetzung dafür sei aber, dass alle nötigen Unterlagen eingesendet worden seien. Dazu gehört neben persönlichen Daten, Mailadresse und Telefonnummer auch ein aussagekräftiges ärztliches Attest.
Wird die beantragte Höherpriorisierung positiv beschieden, wird die Person in die reguläre Terminvergabe über die städtische Hotline integriert. Je nach Dringlichkeit wird sie damit in eine der derzeit drei Priorisierungsgruppen eingeordnet und kann danach einen Termin ausmachen. Ein Anspruch auf sofortige Impfung besteht nicht. Dabei verweist die Stadt auf die Impfverordnung der Bundesregierung, die sich wiederum nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) richtet.
Ebensowenig kommen für diesen Personenkreis die Restimpfdosen aus dem Impfzentrum an der Arena infrage. Aus einem Behältnis können immer mehrere Impfdosen entnommen werden – diese müssen dann aber kurzfristig verbraucht werden, damit sie nicht verfallen. Zeigt sich am späten Nachmittag, dass noch einige Dosen übrig sind, kommt die Überhangliste zum Tragen. Darauf stehen Berechtigte der Berufsgruppen aus der Priorisierungsgruppe eins, also etwa medizinisches Personal. Im Schnitt werden laut Stadt derzeit fünf solcher Restdosen pro Tag verimpft.
Info Der vollständige Antrag muss per Mail an das Gesundheitsamt gehen: impfung.corona@duesseldorf.de.