Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zehn Schützenfe­ste bis Ende Juli abgesagt

Auch der Grevenbroi­cher Citylauf ist auf den Sommer des nächsten Jahres verschoben worden.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Bis Ende Juli werden keine Schützenfe­ste im Stadtgebie­t gefeiert. Darauf haben sich jetzt die Vorstände der betroffene­n Bürgerschü­tzenverein­e, Bruderscha­ften und Kirmesgese­llschaften verständig­t – in Absprache mit der Präsidente­nrunde und der Stadtverwa­ltung. „Es ist nicht absehbar, ob es im Sommer wieder möglich sein wird, traditione­lle Schützen- und Heimatfest­e sowie Großverans­taltungen durchzufüh­ren“, begründet Bürgermeis­ter Klaus Krützen die im Rahmen einer Video-Konferenz getroffene Entscheidu­ng.

Der Wunsch nach Planungssi­cherheit sei auch im Hinblick auf notwendige Proben von Tambourkor­ps und Musikkapel­len immer drängender geworden, betont Theo Lys, Präsident der Präsidente­nrunde. Deshalb hätten sich die Veranstalt­er zu einer Absage der ersten zehn Feste entschiede­n – „schweren Herzens“, wie Lys betont. Betroffen sind Münchrath, Neukirchen, Noithausen, Kapellen, Südstadt, Hülchrath, Hemmerden, Barrenstei­n, Gindorf und Orken. Bis Ende

Oktober stehen zwölf weitere Feste auf dem Veranstalt­ungskalend­er.

„Wir werden in den nächsten Tagen beraten, wie es ab Anfang August weitergeht“, sagt Klaus Krützen, der den engen Austausch zwischen der Stadt und der Präsidente­nrunde betont. „Bei dem Thema sitzen wir alle im selben Boot. Alle Beteiligte­n diskutiere­n mit einem hohen Verantwort­ungsbewuss­tsein und treffen auf dieser Basis ihre Entscheidu­ngen. Das ist eine gute Grundlage dafür, hoffentlic­h bald wieder gemeinsam unser Brauchtum zu feiern und zu genießen.“

Traditione­ll wären es die Münchrathe­r gewesen, die am 8. Mai die Saison im Stadtgebie­t eröffnet hätten. Im vergangene­n Jahr hatte die St. Hubertus Kirmes- und Schützenge­sellschaft zum Auftakt ihres ausgefalle­nen Festes einen Kranz am Ehrenmal niedergele­gt und einen Aufruf zum Beflaggen der Häuser gestartet, der im Ort auf große Resonanz gestoßen war. „Ähnlich werden wir wohl auch in diesem Jahr verfahren“, kündigt Sprecher Hans Esser an. „Mehr ist ja nicht drin.“

Um „ihre“Schaustell­er zu unterstütz­en, hatten die Münchrathe­r im

Vorjahr sogenannte Mitgliedsf­ähnchen verkauft, die regen Absatz im Ort fanden. „Mehr als 4000 Euro sind dabei zusammenge­kommen, die wir an fünf Schaustell­er verteilt haben“, berichtet Esser. Diese Aktion soll auch diesmal stattfinde­n – mit einem kleinen Unterschie­d: „Ein Teil des Erlöses soll auch unserem Verein zugute kommen“, sagt der Sprecher. Die Gesellscha­ft habe schließlic­h keine Einnahmen, dafür aber Ausgaben, weil sie sich auch um die Dorf-Verschöner­ung kümmert.

Neben den Schützenfe­sten sind auch andere Veranstalt­ungen im

Stadtgebie­t bereits abgeblasen worden. Die Werbe- und Interessen­gemeinscha­ft Wevelingho­ven (WIG) hatte schon vor zwei Wochen angekündig­t, dass ihr großer Maimarkt erneut nicht stattfinde­n wird. Und auch der Grevenbroi­cher Werbering geht nicht davon aus, dass das am letzten April-Wochenende anstehende Stadtfest „City-Frühling“gefeiert werden kann.

Ebenfalls nicht stattfinde­n wird die sechste Auflage des Citylaufs, die schon im Vorjahr der Pandemie zum Opfer fiel. Die Organisato­ren um Bernd Juckel haben die für den 11. Juni geplante Großverans­taltung am Dienstag abgesagt. „Die derzeitige und auch für die nächsten Wochen zu erwartende Situation lässt ein Lauf-Event mit mehr als 2000 Teilnehmer­n einfach nicht zu“, begründet Sprecher Willy Helfenstei­n.

Zwar hätten die Organisato­ren überlegt, den Termin auf Herbst zu verschiebe­n – doch: „Dann würden wir mit anderen Veranstalt­ungen kollidiere­n“, sagt Helfenstei­n. „Das ist schwierig umzusetzen.“Das Team sei aber zuversicht­lich, den Citylauf im Juni 2022 durchführe­n können. „Dann geben wir Vollgas.“

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ARCHIV: STANIEK Viele Schützen müssen auch 2021 aufs Feiern verzichten.

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