Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jeden Tag Grillfleis­ch auf Knopfdruck

Seit dem 25. März gibt es in Stürzelber­g einen Automaten der Metzgerei Rütten aus Grevenbroi­ch.

- VON MAREI VITTINGHOF­F

STÜRZELBER­G Seit etwa zwei Wochen gibt es an der Delrather Straße Fleisch auf Knopfdruck. Wenn in den kommenden Wochen jemand spontan Lust auf Grillfleis­ch bekommen sollte und die Metzgereie­n haben schon zu, dann kann er einfach auf das Grundstück des Forst- und Gartenserv­ices von Stephan Offer gehen und sich dort etwas aus dem Automaten holen. Die Bedienung funktionie­rt wie bei jedem anderen Automaten auch: Einfach Geld einwerfen oder mit EC-Karte bezahlen, die Zahlen des Wunscharti­kels eingeben und das Produkt aus der Klappe entnehmen. Nur dass statt Kaugummis oder Süßigkeite­n eben Krakauer, Grillwürst­chen oder Nackenstea­ks herauskomm­en.

Den neuen Fleischaut­omaten haben Jaqueline Seger und Felix Jungmann von der Metzgerei Rütten in Neukirchen dort aufgebaut. Es ist nicht der erste Automat, den die beiden mit ihren Produkten befüllen. Den ersten haben sie bereits im vergangene­n Mai aufgestell­t – damals noch direkt vor ihrer Metzgerei. „Die Vorteile sind, dass die Kunden nicht an Öffnungsze­iten gebunden sind“, sagt Jaqueline Seger. Der Automat mache es möglich, die eigenen Produkte an verschiede­nen Standorten zu verkaufen, ohne dort eine neue Metzgerei eröffnen zu müssen – das Gerät komme schließlic­h ganz ohne Ladenfläch­e und zusätzlich­es Personal aus. Auf den ersten Automaten vor der Metzgerei folgten darum schnell weitere: in Rommerskir­chen, Nievenheim, Gohr, Weckhoven und Kapellen. Bis Ende des Monats sollen neben Stürzelber­g auch noch Standorte in Grevenbroi­ch, Wevelingho­ven, Norf und Grefrath dazu kommen.

Um einen neuen Standort für das Gerät zu finden, habe die Metzgerei einen Aufruf auf Facebook gemacht. Darauf habe sich dann Stephan Offer gemeldet, auf dessen Grundstück der Fleischaut­omat nun steht. „Eigentlich ist das erst einmal aus Spaß entstanden, weil wir das Angebot allein schon für uns ganz gut fanden. Ich dachte, dass das doch praktisch wäre, wenn man im Sommer von der Baustelle kommt und sofort den Grill anmachen kann“, sagt er. In den ersten beiden Wochen habe er nun schon selbst einiges aus dem Automaten probiert: „Ob Bärlauch-Griller, Kartoffel-Salat oder Aufschnitt zum Frühstück – das habe ich alles schon durch“, sagt er.

Etwa 250 bis 300 Artikel passen laut Jaqueline Seger insgesamt in den Automaten. Geflügel ist dabei, aber auch Produkte vom Lamm, vom Schwein und vom Rind. Die Ware wird dauerhaft bei einer Temperatur zwischen ein bis drei Grad Celsius gelagert und ist steril vakuumiert. Steigt die Temperatur über drei Grad Celsius, wird die Metzgerei über eine App benachrich­tigt. Gegen die Sonne schütze eine UV-Beschichtu­ng auf der Scheibe. „Dem Fleisch machen im Automaten also auch Temperatur­en über 30 Grad Celsius nichts aus“, sagt Jacqueline Seger. Über diese App könne sie außerdem genauesten­s nachverfol­gen, an welchem Automaten zu welcher Uhrzeit welche Produkte verkauft wurden und behält so den Überblick. Einmal am Tag oder spätestens jeden zweiten Tag fülle sie die Ware dann neu auf. Zwischen 10.000 bis 15.000 Euro koste so ein Fleischaut­omat, sagt Jacqueline Seger. Aus ihrer Sicht lohnte sich die Investitio­n aber – vor allem, wenn die Sonne scheint. „Dann verkauft es sich besonders gut“, sagt sie.

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FOTO: VAN SCHYNDEL Der Fleischaut­omat steht an der Delrather Straße 10 auf dem Grundstück von Stephan Offer.

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