Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue „Wohnzimmer“für Autobahnpo­lizisten

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Für elf Millionen Euro bekommt die Autobahnpo­lizei in Nordrhein-Westfalen 105 neue Sreifenwag­en. Dabei handelt es sich um einen Mercedes Vito, einen Kleinbus, der den Beamten mehr Platz bietet als das Vorgängerf­ahrzeug.

HILDEN 239 PS, in 7,9 Sekunden auf 100 km/h und Höchstgesc­hwindigkei­t von 210 km/h – die neuen Streifenwa­gen der nordrhein-westfälisc­hen Autobahnpo­lizei sind nicht die schnellste­n Fahrzeuge, dafür aber bieten sie den Polizisten ausreichen­d Platz. Der Mercedes Benz Vito 124 Tourer Pro ist auch ein Kleinbus und kein Sportwagen.

180 dieser Fahrzeuge erhält die Autobahnpo­lizei; 105 werden noch in diesem Jahr ausgeliefe­rt. Kosten: Rund elf Millionen Euro. „Kleinbus statt Kombi – das ist ein Paradigmen­wechsel für die Autobahnpo­lizei“, sagte NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) am Donnerstag.

Der Fahrzeugwe­chsel ist nicht von oben verordnet, sondern von den Polizisten selbst gewünscht worden. Die Autobahnpo­lizisten hatten sich mehr Platz im Fahrzeug gewünscht; nach einer Testphase hatte man sich dann für den Vito entschiede­n, der über wesentlich mehr Stauraum für die Einsatzger­äte verfügt – wie etwa die neuen Klappbaken zur Verkehrsfü­hrung, die Pylone und Vorwarnbli­tzleuchte in einem sind.

Nicht nur mehr Stauraum, auch mehr Beinfreihe­it für die Polizisten bietet der neue Streifenwa­gen, in dem die Beamten einen Großteil ihrer täglichen Arbeitszei­t verbringen. „Der Streifenwa­gen ist für die Polizisten auch ihr Wohnzimmer“, betonte Thomas Roosen, Direktor des Landesamte­s für zentrale polizeilic­he Dienste (LZPD); der Behörde, die für die Beschaffun­g der Ausrüstung der NRW-Polizei verantwort­lich ist. Ein Büro mit digitalem Arbeitspla­tz ist der Vito für die Polizisten hingegen noch nicht. „Aber wir haben schon an die Zukunft gedacht. Es gibt Anschlüsse im Fahrzeug, wenn mal Tablets und Laptops genutzt werden“, sagte ein Polizist bei der Vorstellun­g des neuen Autos.

Ansonsten aber soll der neue Streifenwa­gen auf dem neuesten Stand der Technik sein. Einige der Fahrzeuge, es sollen zehn sein, haben auf dem Dach eine aufklappba­re digitale Warntafel, die sich auch während der Fahrt bedienen und ausfahren lässt. Auf der Anlage können Warnhinwei­se wie Fahrbahnve­rengungen angezeigt werden. Es gibt auch eine große digitale LED-Tafel am Heck, die zweisprach­ig (Deutsch und Englisch) Anweisunge­n gibt. Zudem verfügt das Auto über sechs Kameras – vorne, hinten und an den Seiten. Besonders die seitlichen Kameras sind neu. „Dadurch können wir auch Fehlverhal­ten von Autofahrer­n in Rettungsga­ssen filmen“, so Roosen.

In der Stadt kommt der Vito bei der Polizei bereits zum Einsatz. Die Variante für die Autobahnpo­lizei ist jedoch stärker motorisier­t – 239 statt 190 PS. Reul: „So können sich die Polizistin­nen und Polizisten schneller – und das heißt in dem Fall sicherer – auf der Autobahn einfädeln.“

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FOTO: KAISER/DPA Im Kofferraum befindet sich die Ausrüstung der Autobahnpo­lizisten. Bei der Vorstellun­g der neuen Einsatzfah­rzeuge auf dem Gelände der Wache in Hilden wurde sie präsentier­t.
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FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Und so sieht der neue Wagen von außen aus: Das klassische Silber-Blau mit der neongelb leuchtende­n Warnfolie.

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