Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Polizei warnt vor Betrug per SMS
Kriminelle verschicken derzeit gefälschte Kurznachrichten. Dahinter steckt Schadsoftware.
DÜSSELDORF/KÖLN In Zeiten der Pandemie werden jede Menge Waren im Internet bestellt. Ein Umstand, den sich auch Kriminelle zunutze machen. So warnt die Kölner Polizei vor SMS, die eine vermeintliche Paketbenachrichtigung beinhalten: „Ihr Paket wurde verschickt. Bitte überprüfen und akzeptieren Sie es.“Darin steht ein Link. Wer darauf klickt, lädt eine Schadstoffsoftware runter, die eine Ausspähung oder gar Fernsteuerung des Smartphones zulässt, wie die Polizei mitteilt.
Technisch läuft das so: Wer dem Link auf dem Display folgt, wird dazu aufgefordert, die gefälschte Sendungsverfolgungssoftware eines vermeintlichen Kurierdienstes wie Fed Ex oder DHL zu installieren. Es sei davon auszugehen, dass sich dann im Hintergrund ein sogenannter Trojaner installiert, der versucht, persönliche Daten wie etwa Passwörter abzugreifen und die Schadsoftware unbemerkt auch an andere Telefonkontakte des Betroffenen schickt, warnen IT-Experten.
In NRW war nach Auskunft der Polizei in den vergangenen Wochen in mehreren Städten eine Vielzahl von Personen von der Betrugsmasche betroffen – darunter in Düsseldorf, Wesel, Münster und im Bergischen Städtedreieck Solingen, Remscheid und Wuppertal.
„Smishing“wird diese Hackermethode genannt, die Textnachrichten nutzt. „Personen, die auf den Link geklickt haben, berichten, dass eine Software nachgeladen wurde und kurz danach über den Tag verteilt mehrere Hundert SMS von verschiedenen Rufnummern zugestellt wurden, die alle die gleiche Nachricht enthielten“, teilt das Landeskriminalamt Niedersachsen mit. Auch dort gab es vermehrt Fälle von „Smishing“. Inzwischen sind weitere Varianten der SMS aufgetaucht, etwa „Das Paket wurde zugestellt…“, „Ihr Paket kommt an, verfolgen Sie es hier...“und „Liebe/r ..., Ihre Bestellung ist verschickt! Lieferung nachverfolgen:...“, versehen mit einem Link. Auch anderssprachige Versionen (darunter Türkisch, Französisch und Arabisch) sind bereits im Umlauf.