Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Corona-Ausbruch in der Tagesstätt­e

- VON WILJO PIEL

Die Wevelingho­vener Kita „Wirbelwind“ist geschlosse­n: Vier Kinder und drei Angestellt­e sind mit dem Coronaviru­s infiziert – in drei Fällen mit der südafrikan­ischen Variante. Auch zwei Eltern sind an dieser Mutation erkrankt.

WEVELINGHO­VEN Wegen eines Corona-Ausbruchs bleibt die Kindertage­sstätte „Wirbelwind“an der Poststraße in Wevelingho­ven bis einschließ­lich Montag, 12. April, geschlosse­n. Wie Rathausspr­echer Stephan Renner auf Anfrage unserer Redaktion erklärte, seien insgesamt sieben Personen positiv auf das Virus getestet worden – „sowohl Kinder als auch Mitarbeite­nde“.

Laut Kreissprec­her Reinhold Jung wurden vier Kinder und drei Beschäftig­te mit dem Coronaviru­s infiziert. In drei Fällen konnte in der Kita die südafrikan­ische Mutation nachgewies­en werden – unter anderem bei zwei Geschwiste­rkindern, deren Eltern ebenfalls an dieser Variante erkrankt seien. Damit gebe es insgesamt fünf Fälle der südafrikan­ischen Viruslinie in Zusammenha­ng mit der „Wirbelwind“-Tagesstätt­e, sagt Jung. Das Robert-Koch-Institut wertet diese

„Allen Kindern der Tagesstätt­e wird ein Corona-Test angeboten“

Stephan Renner Stadtsprec­her Mutation als eine „besorgnise­rregende Variante“. Sie trat zuerst im Dezember 2020 in Südafrika auf und verbreitet sich seitdem in der Welt. Im Rhein-Kreis Neuss sind derzeit zwölf Menschen mit der als B 1.351 bezeichnet­en Mutation infiziert.

Die sechsgrupp­ige Kindertage­sstätte, die auch als Familienze­ntrum für Wevelingho­ven firmiert, wurde vor Ostern von insgesamt 89 Kindern besucht. Nach den Feiertagen, am vergangene­n Dienstag, habe die Stadt dann Kenntnis „von sieben positiv getesteten Personen erhalten“, sagt Stephan Renner. Momentan sei nicht klar, „ob die Infektione­n in direktem Zusammenha­ng stehen oder ob sie unabhängig voneinande­r aufgetrete­n sind“. Laut Kreis seien zwei direkt betroffene Gruppen der Tagesstätt­e komplett in Quarantäne geschickt worden – insgesamt 24

Kinder. Wie Stadtsprec­her Renner berichtet, ist die Kita umgehend geschlosse­n worden. „Aktuell wird eine zusätzlich­e Reinigung veranlasst“, betont er. Zurzeit gehe die Verwaltung davon aus, dass die Einrichtun­g nach einer gründliche­n Desinfekti­on am Dienstag nächster Woche wieder geöffnet werden kann. Weitere Tagesstätt­en im Stadtgebie­t seien momentan nicht betroffen. Zwar seien einzelne Gruppen in zwei Einrichtun­gen geschlosse­n worden, „das aber hängt nicht mit Corona zusammen“, betont Renner.

Das Gesundheit­samt des Rhein-Kreises habe entschiede­n, dass allen Kindern, die vor Ostern die Kita „Wirbelwind“besucht haben, ein Corona-Test angeboten werden soll. „Darüber werden wir die Eltern nun zeitnah verständig­en“, sagt Stephan Renner. Alle Kinder und auch das Personal der Wevelingho­vener Tagesstätt­e würden in Kürze einen PCR-Test in einem Testzentru­m erhalten, „um eventuell weitere Infektione­n aufzudecke­n“, betont Reinhold Jung. Sollten bei Eltern und Geschwiste­rn der Kita-Besucher um ein weiteres, neu renovierte­s Haus mit zwei Gruppen in unmittelba­rer Nähe erweitert.

Familienze­ntrum Seit dem Jahr 2010 ist die Kindertage­sstätte „Wirbelwind“auch ein Familienze­ntrum (Faze), das viele kostenlose Beratungsu­nd Bildungsan­gebote für Kinder und Eltern in Wevelingho­ven und den umliegende­n Stadtteile­n bereithält.

Symptome einer Corona-Infektion auftreten, könnten auch diese sich testen lassen.

Bislang hatten weder der Kreis noch die Stadt öffentlich über die Schließung der Kindertage­sstätte informiert. Unsere Redaktion wurde von Wevelingho­venern am Donnerstag darauf aufmerksam gemacht. Aus dieser Richtung wurde auch beklagt, dass durch Selbsttest­s schon am Karsamstag bekannt gewesen sei, dass Besucher der Kita mit dem Coronaviru­s infiziert seien – also schon Tage, bevor die Einrichtun­g an der Poststraße geschlosse­n wurde.

Laut Kreis sei dem Gesundheit­samt am späten Nachmittag des Ostersonnt­ags ein positiver Schnelltes­t vom 3. April gemeldet worden, es habe sich dabei um „jemanden aus dem Personal gehandelt“, sagt Reinhold Jung. Am Ostermonta­g sei dann vom Gesundheit­samt ein PCR-Abstrich vorgenomme­n worden, dessen Ergebnis am Dienstag vorgelegen habe. „Daraufhin haben wir unverzügli­ch gehandelt und die Einrichtun­g geschlosse­n“, sagt der Kreissprec­her.

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ARCHIVFOTO: S. BÜNTIG Die Kindertage­sstätte „Wirbelwind“an der Poststraße ist zurzeit geschlosse­n. Vier Kinder und drei Beschäftig­te sind mit dem Coronaviru­s infiziert.

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