Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Erstes XXL-Windrad geht ans Netz
Die erste der sechs Riesen-Anlagen am Tagebau soll nächste Woche gestartet werden.
GREVENBROICH/JÜCHEN (cka) Der neue Windpark direkt an der A44-Trasse am Tagebau Garzweiler nimmt Form an. Eines der sechs dort geplanten XXL-Windräder ist bereits baulich fertiggestellt und soll nächste Woche über die Hauptschaltanlage Jackerath ans Stromnetz angeschlossen werden. Wie RWE mitteilte, finden davor noch Montagearbeiten im Maschinenhaus statt.
Derzeit laufen die Arbeiten an den anderen fünf Anlagen weiter. Am Ende sollen sie jeweils 4,5 Megawatt Nennleistung bringen und eine Höhe von 238 Metern aufweisen. Sie sind damit in etwa genauso hoch wie der Düsseldorfer Rheinturm, der insgesamt 240,5 Meter misst. Bereits in der Bauzeit wirken die Betontürme gewaltig.
Zwischen den einzelnen Türmen bewegt sich ein halbes Dutzend Kräne unterschiedlicher Größe, die jeweils aufwendig montiert und wieder demontiert werden müssen. Mit dem Spezialgerät werden die einzelnen Bauteile für die Windräder in die Höhe gehievt. Gebaut wird der Windpark auf rekultivierter Fläche des Tagebaus Garzweiler
direkt an der Stadtgrenze. In der „Nachbarschaft“befindet sich bereits der Windpark „Königshovener Höhe“, den RWE als gemeinsames Projekt mit der Stadt Bedburg realisiert hatte. Demnächst soll dort der Bau eines weiteren Windparks mit fünf Turbinen beginnen.
Der Windpark mit den sechs Riesen-Anlagen an der neuen Autobahn 44 ist eine Kooperation des Energiekonzerns RWE, dem Mönchengladbacher
Versorger NEW und der Stadt Jüchen. RWE hält 51 Prozent der Anteile, NEW und die Stadt Jüchen zusammen 49 Prozent. Der Windpark soll voraussichtlich ab Sommer 27 Megawatt elektrische Leistung ins Stromnetz einspeisen, was laut RWE rein rechnerisch für mehr als 26.000 Haushalte reichen soll. Der Bau inklusive Anschluss ans Stromnetz kostet rund 32 Millionen Euro.