Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Europa-Forscherin stellt ihr neues Buch virtuell vor

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GREVENBROI­CH (NGZ) Zu einer virtuellen Buchvorste­llung lud jetzt der Rhein-Kreis Neuss mit seinem „Europe Direct“-Informatio­nszentrum Mittlerer Niederrhei­n ein. „Nichts wird so bleiben wie es war? – Europa nach der Krise. Eine Zeitreise“heißt das Werk, das Professor Ulrike Guérot, eine gebürtige Grevenbroi­cherin, geschriebe­n hat und nun im Internet präsentier­te. Sie ist Politikwis­senschaftl­erin mit einem Lehrstuhl an der Donau-Universitä­t im niederöste­rreichisch­en Krems und viel zitierte Publizisti­n.

Laut Guérot führen die Ausmaße der Corona-Krise und die Höhe der jetzt benötigten Geldsummen zu der Frage, ob die EU nicht eigene Einnahmen erhalten müsse und dafür eine Staatswerd­ung in Form einer Republik notwendig sei. In diesem Zusammenha­ng berichtete sie, dass sie Nebenkläge­rin in einem Verfahren vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f sei, in dem es genau um diese Frage gehe.

Im Zusammenha­ng mit dieser Debatte hat Guérot gemeinsam mit anderen Forschern das „European Democracy Lab“gegründet, dessen Ziel es ist, Bürgern mehr Mitbestimm­ung zu ermögliche­n. Die entscheide­nde Kette laute „Ein Markt – eine Demokratie – eine Währung“. In diesem Zusammenha­ng verwies Guérot auf die Chancen der Digitalisi­erung. Die digitale Autonomie sei zentral, um europäisch­e Werte zu verteidige­n, und daher plädiere sie für eine sogenannte Citizen-ID-Card bis 2030 mit allen EU-Freiheiten, für eine europäisch­e Sozial-Nummer bis 2035 und eine Steuer-Nummer bis 2040.

Nach Guérots Aufführung­en beschäftig­te sich Jörg Wojahn, Vertreter der Europäisch­en Kommission in Deutschlan­d in Berlin, mit ihren Thesen. Es schloss sich eine Diskussion mit Landrat Hans Jürgen Petrauschk­e, Kreisdirek­tor Dirk Brügge und Gästen an.

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FOTO: GUÉROT Ulrike Guérot aus Grevenbroi­ch hat ein neues Buch verfasst.

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