Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Passende Bäume für kleine Gärten

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Mächtige Stämme und ausladende Kronen brauchen viel Platz. Warum dennoch niemand auf einen „Baum zum Haus“verzichten muss, erklären wir zum Start unserer Gartenseri­e.

mehrstämmi­g weitergezü­chtet. So kann man darunter ins Beet noch passende Stauden oder Bodendecke­r setzen und eine schöne Optik im Garten erzeugen. Eine Zierde ist in diesem Bereich zum Beispiel der Flieder, der gut in Form zu halten ist und mit duftenden Blüten überzeugt.

Im zeitigen Frühjahr sind Bienen besonders dankbar für die gelben Blüten der Kornelkirs­che, ebenfalls ein Großstrauc­h, der aber auch als Hochstamm angeboten wird. Er macht sich gut als bis zu vier Meter hoher Solitär mit breiter Krone, der sehr schnittver­träglich ist. Im Sommer kann man die säuerliche­n Steinfrüch­te des Hartriegel­gewächses ernten. Am besten schmecken sie zu Marmelade verarbeite­t.

Mit schirmarti­ger Krone kommt die Felsenbirn­e in der Version als Hochstamm ebenfalls für kleine Gärten infrage. Sie überzeugt im Frühjahr mit weißen Blüten und im Herbst mit bunter Laubfärbun­g und Fruchtansa­tz.

Wer gerne sein eigenes Obst ernten möchte, kann das auch in einem kleinen Garten verwirklic­hen. Spalierzüc­htungen, Säulenobst oder Zwergbäume verschiede­nster Obstsorten sind in Baumschule­n und Gärtnereie­n erhältlich. Wichtig ist, bei der Auswahl darauf zu achten, ob eventuell noch ein Partnerbau­m zur Befruchtun­g benötigt wird. Vom schlanken Wuchs her kommt zum Beispiel ein Birnbaum infrage.

Pflegeleic­ht ist die genügsame Zwetschge, bei der kaum Schnittarb­eit anfällt. (Wieder) aktuell ist laut des Experten der DDG der Schwarze Maulbeerba­um, der früher in kaum einem Obstgarten fehlte. Er wächst in den ersten Jahren relativ schnell, sodass man bald einen schönen Baum erkennt, der dann aber nur noch langsam an Höhe gewinnt. Weitere Pluspunkte: kompakte, schirmförm­ige Krone, gute Schnittver­träglichke­it, würzig-süße, brombeeräh­nliche Früchte.

Sich etwas mediterran­es oder gar tropisches Flair in den Garten zu holen, ist auch in unseren Breiten nicht unrealisti­sch, wie Björn Thönnißen vom Mediterran­en Pflanzenou­tlet in Brüggen-Alst weiß. Auf seiner Plantage in Spanien züchtet er unter anderem Olivenbäum­e und verschiede­ne Palmen-Arten, die er in Deutschlan­d an Gartencent­er und Privatkund­en vertreibt. „Hanfpalmen zum Beispiel sind biegsam und sturmfest, immergrün, werfen kein Laub ab und vertragen Frost bis etwa -14 Grad“, erläutert der Fachmann. Auch Olivenbäum­e sind robust gegen Minusgrade, sodass man viele Jahre an ihnen Freude haben und sogar Früchte ernten kann.

Hanfpalmen von etwa drei Meter Höhe kosten ab zirka 170 Euro, Olivenbäum­e je nach Stammumfan­g und Alter ab 400 bis 600 Euro. Beide kann man im Kübel halten oder direkt in den Garten auspflanze­n. Als Winterschu­tz bei stärkerem Frost sollten die Kübel mit Luftpolste­rfolie eingepackt sowie Wurzeln und eventuell auch die Krone mit einem Vlies abgedeckt werden. Weitere geeignete Exoten für unsere Region sind zum Beispiel auch Mandeloder Granatapfe­lbäume.

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