Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ein Baumeister des SPD-Erfolges
Die Partei trauert um den ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Stephan Ingenhoven.
NEUSS (-nau) Die SPD in der Stadt aber auch im Kreis ist aus der dauerhaften Rolle als Oppositionspartei herausgewachsen. Ein Baumeister dieses Erfolges ist der langjährige Fraktionsvorsitzende im Neusser Rat und Kreistagsabgeordnete Stephan Ingenhoven. Er machte die Partei professioneller, weil er eine eigene Geschäftsstelle an der Oberstraße befürwortete und mit Astrid Westermann eine Geschäftsführerin anstellte, die die Arbeit der ehrenamtlichen Kommunalpolitiker erst ermöglichte. Und er förderte den heutigen SPD-Bürgermeister Reiner Breuer, der ihn 1999 im Fraktionsvorsitz beerbte. „Er hat durch sein Wirken hohen Anteil daran, dass die
Neusser SPD heute erfolgreich ist“, formuliert der Fraktionsvorsitzende Arno Jansen. Es ist eine Bilanz, denn Stephan Ingenhoven ist tot. Er verstarb schon am 26. März im Hubertusstift, im Alter von 86 Jahren. Die
Urnenbeisetzung soll später im Familienkreis erfolgen.
Ingenhoven war Lehrer am Quirinus-Gymnasium und später am Gymnasium Norf. Die Schul- wie auch die Sportpolitik war sein Steckenpferd, als er sich 1984 erstmals in den Rat wählen ließ. 1993 wurde Ingenhoven, der einen offenen Diskurs pflegte, als Fraktionsvotsitzender Nachfolger von Hermann Bolten und blieb dies bis 1999. „Souverän, humorvoll und mit viel Herz“habe er die Fraktion geleitet, sagt Jansen. Von 1999 bis 2014 gehörte Ingenhoven dem Kreistag an, ab 2007 als stellvertretender Landrat.
Um ihn trauern auch seine Frau, zwei Kinder und vier Enkelkinder.