Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kunst und Kultur für Abiturienten
Abwechslung vom stressigen Lernalltag – das bieten die Projektkurse den Abiturienten der Gesamtschule an der Erft. Traditionell finden sie immer Ende Januar statt. Weil vor einigen Wochen die Schulen aber noch geschlossen waren, wurden die Projekte aus Kunst und Kultur nun in kleinerem Rahmen nachgeholt. Dazu mussten sie an der Gesamtschule etwas kreativ werden.
Die Auseinandersetzung des Projektkurses Kunst-Geschichte mit dem Thema „Erinnern und Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus“ist gewöhnlich mit einer Fahrt des Jahrgangs nach Auschwitz verbunden. Diese musste genauso ausfallen wie die Ausstellung der von den Kursteilnehmern gemalten Kunstwerke vor Publikum in der Alten Post. Stattdessen präsentierten sie die Bilder zu Verfolgung und Deportation ihrem Jahrgang und dem Lehrerkollegium. Die eindrücklichsten Werke werden demnächst dauerhaft in der Galerie im Oberstufengebäude aufgehängt werden.
Der Theaterkursus hat bis in den Lockdown hinein ein eigenes Stück geschrieben, das vor Ostern zumindest in kleinem Kreis aufgeführt werden konnte. Bei „Aschenputtel – der Film“haben die Abiturienten dabei das klassische Märchen in einen Thriller im Mafia-Millieu überführt. Nach der typischen märchenhaften Eröffnungsszene greift ein Regisseur ein, wodurch deutlich wird, dass man sich an einem Filmset befindet. Nach einer rauschenden Party wird der Produzent am nächsten Tag tot aufgefunden und das Theaterstück verwandelt sich in eine Persiflage der deutschen Krimi-Kultur. Die im möglichen Mordfall ermittelnden Polizisten bedienen dabei typische Klischees: der harte, coole Cop, der Bürokrat, die herrische Chefin. Bei der Aufführung zeigten die Schüler, dass man auch mit Masken Theater spielen kann. jbu