Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ärger über Bärlauch-Sammler im Selikumer Park
SELIKUM (NGZ) Der Heimatverein Gartenvorstadt Reuschenberg lädt für Freitag, 16. April, 15 Uhr, in den Selikumer Park zur Sammelstelle ein. Dort werden die Vorsitzende des Heimatvereins, Marlene Conrads, und Hendrike Mölleken, Leiterin des Amtes für Stadtgrün, Umwelt und Klima, über Probleme mit dem Bärlauch berichten und stehen für Fragen zur Verfügung. Der Hintergrund: Noch bevor sich der früh im Jahr austreibende Bärlauch mit seinen weißen Blüten in Gänze im Selikumer Park entfalten kann, sind schon Sammler unterwegs, die die Pflanze teilweise in großen Mengen ausreißen und abtransportieren. Die Blätter dieser Pflanze sind für viele Menschen eine beliebte Gewürz-, Gemüse- und Heilpflanze. Aber: Die begehrte Sammelstelle liegt im Landschaftsschutzgebiet und unterliegt den Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes, wonach es verboten ist, „wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten“. Das teilt die Stadt mit. Es bestehe lediglich die Möglichkeit, in Bereichen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, für den persönlichen Bedarf und bei pfleglicher Entnahme geringe Mengen Bärlauch aus der Natur zu entnehmen. Und genau diese Regelung im Gesetz führt offensichtlich zu einem Interpretationsspielraum. Die sogenannte Handstrauß-Regelung schließt aus, dass der Bärlauch in großen Mengen ausgerissen und tütenweise abtransportiert wird. Leider scheinen manche Menschen dabei laut Stadt ein angemessenes Maß aus den Augen zu verlieren. Aus diesem Grund wurde in den Wochen vor Ostern Flatterband um die Fläche aufgehängt, das jedoch schnell zerrissen und entfernt wurde.