Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Hausherr des Gare du Neuss ausgezeichnet
Kreativ und mit Mut durch die Corona-Zeit – dafür wird Kay Schloßmacher als „Unternehmer des Jahres 2020“geehrt.
NEUSS Sichtbar bleiben. Mit diesen beiden Worten bringt Kay Schloßmacher eine der großen Herausforderungen auf den Punkt, vor dem Gastronomen und Event-Macher seit Beginn der Corona-Pandemie stehen. Und das ist dem Hausherr des Gare du Neuss gelungen. Kay Schloßmacher hat die Ärmel hochgekrempelt, unter Corona-Bedingungen kreative Ideen entwickelt und umgesetzt. Natürlich sei man unmittelbar nach Beginn der Pandemie „erst mal in den Keller gerutscht“, sagt der 50-Jährige. Also was tun? Raus aus dem Keller, aufstehen und machen! Und das hat er – zum Beispiel mit dem Popup-Sommer-Bistro „Depot Cuisine“, das er in Zusammenarbeit mit Uta und Ciro Colella vom Landhaus Freemann in Angermund ausrichtete, und verschiedenen Hybridveranstaltungen. Klaus Goder, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), bezeichnet Schloßmacher als „Mutmacher und Vorbild“. Dafür gibt es nun eine Auszeichnung: Die MIT ehrt Schloßmacher als „Unternehmer des Jahres“.
Lässt die Corona-Pandemie es zu, dann soll der Preis Ende Mai bei einem Festakt verliehen werden. Als Laudator hat der Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe (CDU) zugesagt. „Das bedeutet mir viel“, betont Schloßmacher – und meint damit beides: die Auszeichnung und die Zusage für die Laudatio.
Im Mai, so hofft der Gare-duNeuss-Macher, könne es wieder etwas mehr Spielraum für Veranstaltungen geben. Gefragt ist die Event-Location, die weit über Neuss hinaus Strahlkraft hat, aber auch weiterhin – für Digital-Events. Ein Versicherungskonzern übertrug zum Beispiel eine wie eine TV-Show angelegte Firmenveranstaltung übers Internet zu ihren Mitarbeiter, rund 1100 Zuschauer waren von zu Hause aus zugeschaltet. Und am 15. April steht der „Tag der Logistik“an, der Ausbildungsmöglichkeiten, Berufe und Karriereperspektiven vorstellt. Da eine Präsenzveranstaltung nicht möglich ist, wird der Gare du Neuss in virtueller Form zum Gastgeber des Aktionstages.
Auch wenn solche Veranstaltungen zunächst einmal aus der Corona-Not geboren wurden: Kay Schloßmacher ist überzeugt, dass es auch in Zukunft, wenn die Pandemie im Griff ist, verstärkt solche Veranstaltungen gibt. Denn dass sich Mitarbeiter von Unternehmen bequem von daheim aus einwählen, statt zu einem Firmen-Event aus dem In- und Ausland anzureisen, bietet schließlich Vorteile. Im Idealfall wächst aus den Corona-Erfahrungen also ein Geschäftsfeld verstärkt hinzu. „Da kann man ja auch noch vieles verfeinern“, sagt
Schloßmacher. Das passt zu seinem Credo: „Ich halte es mit dem schönen Satz: Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.“
Die erfolgreichen Formate aus dem Corona-Jahr sollen zum Beispiel eine Neuauflage bekommen. Dazu zählt auch die „Depot Cuisine“, die Schloßmacher am liebsten im Mai wieder anbieten würde – immer vorausgesetzt, die Corona-Situation und die gesetzlichen Vorgaben spielen mit, versteht sich. Ciro Colella soll dann wieder mit seinem Foodtruck an der alten Güterhalle dabei sein und Köstlichkeiten anbieten, in ausreichendem Abstand soll es Sitzmöglichkeiten geben, DJs und Musiker sorgen für den passenden Sound. 2020 kam das Konzept bei den Gästen hervorragend an, viele warten auf die Neuauflage.
Aber natürlich ist noch Geduld gefragt. Das bedeutet aber nicht, dass sich Kay Schloßmacher in seiner Kreativität bremsen lässt. Manche Ideen, die 2020 dann doch wegen Corona ins Wasser fallen mussten, sind damit schließlich nicht für alle Zeiten gestrichen. „Gans n' Roses“, das ursprünglich für November 2020 geplante „Pop-Up-Punkrock-Gänse-Essen“(Schloßmacher) zum Beispiel, das ausverkauft gewesen wäre. Aber bis es wieder mit den Events richtig losgehen kann, wird der Gare du Neuss erst mal ab Freitag, 16. April, zum Corona-Drive-In-Testcenter.
Doch die Lust auf Veranstaltungen ist groß. „Wir freuen uns, wenn es wieder richtig losgehen kann – und zwar für alle Gastronomen und Event-Macher“, sagt Goder.